So ist das Leben. Eigentlich stehen doch die Themen für die nächsten Wochen schon komplett fest. Und dann kommt mir diese wunderbare Blogparade entgegen: Auf Diesem Beitrag auf percussion-heart.com ruft Max zur Blogparade Musik im Alltag auf.
Da kann ich nicht widerstehen. Musik im Alltag ist in meinem Schwerpunkt natürlich vor allem eines: Musik als Geburtsvorbereitung und Musik während der Geburt.
„Geburt ist kein Alltag!“, schreit die Kritikerin. Genau, ist es nicht. Doch Musik aus unserem Alltag kann uns unter der Geburt helfen.
Und genau darum soll es in diesem Beitrag gehen: Musik im Alltag – Musik bei der Geburt.
Musik als Geburtsvorbereitung
Was du im Alltag immer wieder hörst, verbindest du ganz automatisch mit bestimmten Situationen.
Wenn du also während der Schwangerschaft im Auto immer wieder die gleiche CD hörst, wirst du dieses Lied mit dem Autofahren und den entsprechenden Gefühlen verbinden. Warst du glücklich in diesen Momenten? Oder warst du ungeduldig, weil du keine gute Sitzposition mit deiner Murmel finden konntest?
Wenn du dich in deiner Schwangerschaft mit Meditation beschäftigst, hast du vielleicht auch bestimmte Lieder, die du bewusst dazu nutzt — entweder als Hintergrundmusik zu Sprachmeditationen oder Yoga, oder als einzigen äußeren Eindruck, vielleicht auch zum Mitsingen.
Agal, ob du dich bewusst mit Musik auf die Geburt vorbereitest oder nicht: Du hörst in deiner Schwangerschaft immer mal wieder die gleichen Lieder und verbindest damit bestimmte Situationen, Orte oder Gefühle. Nicht umsonst können sich viele Menschen daran erinnern, welches Lied bei ihrem ersten Kuss lief…
Musik untermalt unseren Alltag. Sie ist häufig da – meist im Hintergrund, manchmal sehr präsent. Und so prägt sie uns manchmal bewusst, und manchmal unbewusst.
Musik bei der Geburt
Stell dir vor, dein Ex hat sich von dir getrennt. Es ist alles frisch, es geht dir zu Herzen, und du hörst in diesem Moment immer wieder Back for Good von Take That. Das Lied wird für immer mit deiner Trennung verbunden sein.
Jahre später bist du hochschwanger. Take That hast du schon seit Jahren nicht mehr gehört. Die Geburt geht los. Du bist in der Eröffnungsphase zu Hause. Alles läuft super. Du bist im Schlafzimmer. Dann willst du die Position wechseln und gehst ins Wohnzimmer. Dort läuft noch das Radio. „Wir spielen jetzt einen Superhit aus dem Jahre 1995. Viel Spaß mit Take That und Back for Good.“
Bäm. Du bist nicht schnell genug am Radio, um es auszumachen. Schon dudeln die ersten Töne an dein Ohr. „I guess now it’s time for me to give up…“ Und schwupps, bist du wieder 25 Jahre jünger. Dein Körper schaltet auf Trauerphase um. Von wegen Geburt. Der Hormoncocktail ist gekippt.
Das Beispiel ist dramatisch. Natürlich läuft es nicht immer so. Vielleicht bist du auch so in dich selbst vertieft, dass du gar nicht hörst, was da so im Radio läuft.
Das Beispiel macht trotzdem deutlich:
Musik, die wir mit bestimmten Situationen verbinden, beeinflusst uns auch körperlich.
Und das ist wichtig. Geburt ist ein delikater, fein abgestimmter Prozess unserer genialen weiblichen Körper. Hormone sind ein wesentlicher Faktor. Wenn durch bestimmte Lieder die falschen Hormone ausgeschüttet werden, kann das die Geburt negativ beeinflussen. Dann bist du ganz schnell im Fluchtmodus.
Andersherum funktioniert es zum Glück auch: Musik, die dich beruhigt, die dich glücklich macht und die du mit Freude und Energie verbindest, kann deine Geburt unterstützen.
Musik kann die Geburt positiv beeinflussen.
Du musst sie nur nutzen. Wenn Musik für dich zum Alltag gehört, dann schau in dich hinein: Welche Musik hörst du in welchen Situationen? Welche Gefühle verbindest du mit welcher Musik? Und was bedeutet das für die Geburt?
Mach eine Liste deiner Wohlfühllieder. Pack sie alle in eine Playlist. Dann kannst du sicher sein, dass du deine Musik parat hast, wenn dir nicht nach Stille ist.
Falls du während der Schwangerschaft Musik bewusst als Geburtsvorbereitung nutzt, gilt das natürlich genauso: Ab in die Geburts-Playlist damit!
Meine Geburts-Playlisten: Aus der Alltagsmusik zur Geburtsmusik
Ich hatte drei Playlisten für die Geburt meines ersten Sohnes. Auf einer war ruhige Musik, die ich gerne hörte. Lieder, die ich gerne mit sang und die mich aufleben ließen. Auf der zweiten war Tanzmusik. Salsa, Walzer, Quickstep, Diskofox, Rumba, Samba, Slowfox, Jive. Eine bunte Mischung. Während der Eröffnungsphase tanzte ich tatsächlich noch (natürlich nicht mehr ganz so schwungvoll). Auf der dritten Playlist schließlich war Instrumentalmusik, die mir immer wieder half, das Außen zu vergessen.
Alle drei CDs hörte ich auch während der Schwangerschaft immer wieder. Ich verband mit ihnen eine wunderbare Zeit mit meinem Mann und meiner Murmel. Als dann die Geburt kam, wurde aus der Musik im Alltag die Geburtsmusik.
Wenn ich heute eines der Lieder höre, erinnere ich mich an die Geburt, lächle in mich hinein, schaue meinen Sohn an, freue mich — und frage meinen Mann, ob wir eine Runde durch das Wohnzimmer walzern.
Wie stehst du zur Geburtsmusik
Hattest du bestimmte Musik, die du dir bewusst für die Geburt bereit gelegt hast? Teile gerne deine Geburtsmusik-Klassiker mit uns!