COCOON-Studie zu Corona und Geburten des Stillbirth Centre

Das Stillbirth Centre of Research Excellence hat die COCOON-Studie ins Leben gerufen, mit deren Hilfe Daten über die Lage von Schwangeren und Gebärenden während der Corona-Pandemie gesammelt werden sollen.

Diese Studie ist auch in meiner Übersicht zu Studien verlinkt.

Wer steht hinter der COCOON-Studie?

Die Initiator*innen der Studie sind in Australien angesiedelt, arbeiten aber weltweit mit anderen Institutionen zusammen. Es sind ausdrücklich Menschen auf der ganzen Welt dazu aufgefordert, an der Studie teilzunehmen. Das Stillbirth Centre of Research Excellence ist an der medizinischen Fakultät der Universität von Queensland angesiedelt. Die Forschungseinrichtung führt verschiedene Studien zum Thema Kindsverlust, traumatische Geburt und verwandten Themen durch. Mehr dazu erfährst du hier. https://www.stillbirthcre.org.au/about-us/ In Deutschland wird die Studie von der Forschungs- und Lehreinheit Hebammenwissenschaft der medizinischen Fakultät an der Universität Hannover betreut.

Worum geht es in der COCOON-Studie?

Die Initiator*innen wollen herausfinden, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf junge Familien hat. Daraus soll abgeleitet werden, „an welchen Stellen die Betreuung für Eltern während der Schwangerschaft und nach der Geburt während der aktuellen Corona-Pandemie verbessert werden kann“. Ausdrücklich sollen dann Möglichkeiten erarbeitet werden, wie die Situation von Schwangeren und jungen Familien in zukünftigen Pandemiesituationen verbessert werden kann.

Wer kann teilnehmen?

An der Studie können sowohl Schwangere als auch deren Partner*innen teilnehmen, und zwar wenn einer der folgenden Fälle vorliegt:

  • Ihr habt seit dem 30.1.2020 ein Baby bekommen
  • Ihr hattet seit dem 30.1.2020 eine Fehl- oder Totgeburt
  • Ihr seid momentan schwanger

Wie lange dauert die Teilnahme?

Das Ausfüllen der Studie dauerte in meinem Fall ziemlich genau 20 Minuten. Dazu solltet ihr vorher natürlich das Datenblatt lesen. Das sind nochmal 3 bis 5 Minuten.

Was wird gefragt?

Die Studie ist aus meiner Sicht sehr angenehm aufgebaut. Die erste Frage bezieht sich darauf, wann euer Kind zu Welt kam beziehungsweise kommen wird beziehungsweise wann eure Schwangerschaft abgebrochen wurde. Darauf aufbauend erhält man dann nur noch Fragen, die die eigene Situation auch tatsächlich betreffen. Themen sind dann

  • Die Durchführung der Schwangerschaftsvorsorge
  • Die Geburtsart und der Geburtsort
  • Die Versorgung des Neugeborenen
  • Persönliche Bedenken bzgl. Corona
  • Persönliche Emotionen
  • Familiensituation
  • Sozioökonomische Daten (Alter, Ort, Schulabschluss, Einkommenssituation, Wohnsituation)

Aufbau der COCOON-Umfrage

Die Umfrage ist im Multiple-Choice-Format aufgebaut. Es gibt immer die Möglichkeit „darauf möchte ich nicht antworten“ anzuklicken. Gerade bei so sensiblen Themen wie Geburten finde ich das angemessen.

Häufig gibt es die Option, mehrere Faktoren anzukreuzen. Das ist aus meiner Sicht ebenfalls sinnvoll.

Darüber hinaus werden manchmal auch „Sonstiges“-Felder angeboten, so dass zum Beispiel bei der Frage nach Anwesenden bei der Geburt individuelle Besonderheiten berücksichtigt werden können.

Kritik

Eine kleine Kritik habe ich: Bei der Frage zum Gesundheitszustand kann „extrem gut“, „gut“ und „ziemlich gut“ sowie negative Optionen angegeben werden. Wer also denkt, dass die gesundheitliche Lage zwar nicht optimal ist, aber schon okay, wird „gut“ ankreuzen. Dieses Ergebnis klingt toll — wenn man nicht weiß, dass es auch noch eine bessere Option anzukreuzen gab. Es kommt also bei der Auswertung und Veröffentlichung der Ergebnisse stark darauf an, den Zusammenhang der „guten“ Einschätzung deutlich zu machen.

Was habe ich von einer Teilnahme?

Die Teilnahme an der Studie wird nicht vergütet. Die Ergebnisse der Studie ergeben, wenn genügend Menschen teilnehmen, valides Bild der Versorgung Schwangerer und Gebärender sowie deren Partner*innen und Familien. Darauf aufbauend wird hoffentlich die Versorgung an den Bedürfnissen der Familien ausgerichtet — auch in Pandemiezeiten. Das wäre dann ein Schritt hin zu einer Gesundheitspolitik, die nicht nur mehr Geld ins System pumpt. Anders formuliert: Mit der Teilnahme kannst du dazu beitragen, dass die Generation unserer Töchter in ihren Bedürfnissen rund um die Geburt besser wahrgenommen wird.

Wie kann ich teilnehmen?

Hier gelangst du zur Umfrageseite: https://www.stillbirthcre.org.au/our-research/global-research-study-maternity-care-during-covid-19/deutsch/

Deine Meinung

Was hältst du von solchen Studien? Hast du an dieser Studie teilgenommen bzw. würdest es, wenn du schwanger wärest? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!

1 Gedanke zu „COCOON-Studie zu Corona und Geburten des Stillbirth Centre“

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