Na huch! in zehn Tagen ist schon Heiligabend! 🙂 Das feiern wir mit Barbaras Geschichte im Geburtsgeschichten-Adventskalender. Barbara wollte ihr zweites Kind zu Hause gebären. Weil die Nabelschnur ihrer Tochter extrem kurz war, konnte sie nicht richtig ins Becken rutschen. Doch dank der Hilfe einer erfahrenen Hebamme konnte Barbara ihre Tochter trotz der kurzen Nabelschnur und einer vermuteten Wehenschwäche zu Hause gebären.
Schlafen ist ein guter Plan
Ich hatte schon am 12. September die ersten vereinzelten Wehen. Am Abend telefonierte ich mit meiner Hebamme Sarah. Sie riet mir, nochmal gut zu schlafen und Kraft für den nächsten Tag sammeln. Leider konnte ich nur bis 1 Uhr früh schlafen, dann hatte ich so einen Hunger und musste etwas essen. Danach konnte ich nicht mehr einschlafen wegen den Wehen.
Um 3 Uhr bin ich in die Badewanne. Ich hatte Wehen im Abstand von 15 Minuten. „Das ist noch viel zu lange“, dachte ich mir. Also ging ich nochmals ins Bett und konnte noch etwas schlafen.
In der Früh, als die Kids aufgestanden sind, waren dann die Wehen weg, bis sie endlich das Haus um ca 8:30 verlassen hatten. Dann kamen die Wehen wieder im Fünfzehnminutenttakt. „Immer noch zu lang!“ Ich telefonierte nochmals mit Sarah und ging nochmals in die Wanne. Wir vereinbarten, dass sie spätestens so zwischen 14 und 15 Uhr vorbeikäme, wenns so bliebe.
Seltene und kurze, aber effektive Wehen
Zu Mittag wurden es dann Zehnminutenabstände, aber die Wehen waren auch eher kurz. Dann hab ich Sarah gebeten, zu kommen. Um 13:30 war sie da. Die Wehenabstände waren immer noch gleich und zu lang und die Wehen zu kurz. Der Muttermund war aber bei 3 Zentimetern. Also war die Geburt im Gang!
Um 13:45 haben wir einen Einlauf gemacht, da es danach bei Benni (meinem zweiten Kind) rund ging und unsere ungeborene Carolina noch einfach zu hoch lag und nicht runtergekommen ist. Deshalb waren die Wehen auch nicht häufiger. Sarah sagte, „Wenn wir gute Wehen haben, ist sie in null komma nix da.“
Gut; Einlauf erledigt. Es folgte eine lange Wehe am Klo und wieder keine Änderung der Abstände und zu kurze Wehen.
Bei der Untersuchung um 14:30 stand der Muttermund immer noch bei drei Zentimetern. Sarah hat dann eine Wehe „gegriffen“: Während der Wehe öffnete sich der Muttermund auf fünf Zentimeter. Also war er bereit und superweich. Aber sobald die Wehe aus war, war er wieder nur 3 Zentimeter weit geöffnet. Denn der Kopf schob sich wieder hoch und der Druck fehlte. Während der Untersuchung ist die Blase geplatzt. Ich war guter Dinge, dass auch das helfen würde. Ich lief umher. Nur änderte sich an den Wehen immer noch nichts.
Sarah hat dann um 15:30 gesagt, „irgendwas passt nicht ganz bei einer 3. Geburt! Eine Stunde, nachdem sich die Blase verabschiedet hat, nur so leichte Wehen zu haben, passt nicht. Es schaut nach einer Wehenschwäche aus. Aber ich weiß, du kannst gute Wehen erzeugen!“ Immerhin war sie ja bei meiner zweiten Geburt auch dabei gewesen.
Geburt oder Verlegung
„Wenn sich nicht bald was tut, müssen wir ins Krankenhaus verlegen und mit Wehenmittel nachhelfen.“ Ich sagte ihr, ich möchte nicht ins Krankenhaus. Sarah kontrollierte nochmal die Herztöne. Sie waren toll. „Gut. Eine Stunde geb ich uns noch, dann wird transferiert.“
„Okay, probieren wir mal die Dusche. In der Wanne waren die Wehen auch kräftiger“, antwortete ich. Also ging es um 15:37 in die Dusche. Tatsächlich wurden die Wehen mit dem heißen Wasser häufiger und stärker. Sarah hat Carolina während den Wehen geholfen, den Kopf ins Becken zu senken. Sie hielt den Muttermund unter der Wehe offen, damit er sich nicht wieder zusammenzöge. Und dann ging es bis ca 16:00 Uhr auf neun Zentimeter.
Dann ging es ganz schnell. Der Muttermund war verstrichen. Carolina trat ins Becken ein und wurde dann nach fünf Presswehen um 16:12 geboren.
Die letzte Phase unter der Dusche war sehr anstrengend und schmerzhaft. Der Grund, warum sie es nicht gut ins Becken geschafft hat, war die extrem kurze Nabelschnur. Genau das gleiche hatten wir bei meiner ersten Tochter Nathalie auch. Ich bin mir sicher: Ohne Sarah wär es genauso geworden wie bei Nathalie — oder sogar ein Kaiserschnitt.
Der vollständige Adventskalender
- Rebekka: Traumgeburt mit Pizza
- Doris: Nele — Geburt in drei Akten
- Jeanette: Heilsame Hausgeburt im Wohnzimmer
- Dieter & Katrin: Alleingeburt aus Sicht eines Vaters
- Franziska: Das fünf-Kilo-Baby
- Franziska: Ein Sternengucker
- Carina: Schnelle Alleingeburt
- Sintia: Alleingeburt beim ersten Kind: Weil es genau das Richtige war
- Cindy: Angst ist ein schlechter Ratgeber
- Jana: Hockergeburt im Krankenhaus
- Nora: Beckenendlagengeburt
- Nora: Wassergeburt zu Hause
- Katrin: Hausgeburt einer Hebamme
- Barbara: Hausgeburt trotz extrem kurzer Nabelschnur
- Miriam: Geburt einer Sternenguckerin mit PDA und toller Unterstützung
- Andrea: Wassergeburt im Krankenhaus
- Nora: ungeplante Alleingeburt
- Kasia: Magische Vollmondgeburt
- Jana: Geburtshausgeburt mit viel gelassener Zeit und viel Geburtskraft
- Jessica: Die Wellensurferin
- Anna-Elisabeth: Drei Tage Blubbern vor dem Kaiserschnitt
- Katrin: Ein sanfter Notfallkaiserschnitt
- Sintia: Alleingeburt vor dem Klo
- Franziska: Wehencocktail vor der Hausgeburt
Und deine Geschichte?
Diese Geschichte habe ich nicht geschrieben, durfte sie aber veröffentlichen. Hast du deine Geburtsgeschichten aufgeschrieben? Oder fehlen mir dir die Worte? Willst du dazu meine Unterstützung in Anspruch nehmen, um die richtigen Worte zu finden? Ich helfe dir beim Schreiben der Geburtsgeschichte. Achtung, sie wird lang. Viel länger als diese hier. Das liegt alleine schon daran, dass du nicht schreiben musst, sondern erzählst. Hier gibt es mehr Informationen!