Hochrotes Gesicht, Schweiß am ganzen Körper, schwere Atmung. Ich rede nicht von Olympia in Tokyo, sondern von Kindern in Anzügen im Sommer.
Dieser Beitrag erscheint außerhalb meiner normalen Blogroutine. Hier im Blog geht es schließlich um Geburten und um Feminismus und alles dazwischen. In den verganenen Monaten allerdings gab in unserem privaten Umfeld mehrere festliche Anlässe (runde Geburtstage, Einschlungen, Hochzeiten), zu denen auch unser Nachwuchs festlich gekleidet sein sollte. Und ich kann meine Finger nicht zügeln. Meine Gedanken wollen raus in die Welt.
Kleiderordnung bei Sommerpartys
Nicht nur meine Söhne waren vor Ort; bei fast allen Anlässen waren noch mehr Jungen zwischen vier und zehn Jahren anwesend. Auch Mädchen waren vor Ort. Sie trugen Sommerkleider: Kurze Ärmel, bis zu den Knien. Die Kleidung war somit gleichzeitig dem Wetter und dem Anlass angemessen.
Die Jungs dagegen waren zweigeteilt: Die einen trugen kurze Hosen und Hemden mit kurzen Ärmeln; die anderen trugen dagegen lange Hosen, lange Hemden und manche sogar noch Sakkos darüber. Und sie schwitzten sich einen Wolf. Wären sie bereits in der Pubertät gewesen, hätten sie vermutlich auch so gestunken.
Natürlich sahen die Jungs auf den Fotos besonders fesch aus. Kleine Kinder in Minianzüge zu stecken hat ja auch eine lange Tradition in Deutschland.
Doch es war ihnen einfach zu warm. Besonders leid tat mir ein Junge, dessen Anzug offensichtlich aus relativ dickem Stoff gefertigt war und dazu auch noch schlecht saß. Er konnte sich gar nicht so bewegen wie er wollte, weil die Hose im Schritt zu eng saß. Und er hatte später sogar eine aufgescheuerte Stelle an der Kniekehle, weil die Haut so stark gereizt worden war.
Der einzig wichtige Tipp bei Anzügen für Kinder
Die Erfahrung der letzten Wochen zeigt: Egal, wie schick ihr eure Kinder anziehen wollt: Achtet darauf, dass sich die Kinder wohlfühlen!
Wenn ihr einen Kinderanzug kauft, achtet also bitte darauf,
- dass der Stoff der Jahreszeit angemessen ist. Dünne Baumwolle oder Leinen sind im Sommer eindeutig besser zu tragen als dicke Wolle.
- dass der Schnitt möglichst viel Bewegungsfreiraum zulässt. Kinder wollen sich bewegen. Lasst sie testen, ob sie im Anzug rennen, hopsen und die Arme schwingen können!
- dass der Anzug ein angenehmes Tragegefühl hat — oder so dünn ist, dass das Kind noch etwas drunter tragen kann.
- dass ihr ein Exemplar wählt, aus dem ihr Flecken wieder auswaschen könnt. Nichts ist ärgerlicher, als wenn ihr euer Kind immer wieder ermahnen müsst, sich nicht dreckig zu machen, weil der gute Anzug es nicht aushalten würde.
- Nutzt kleine Helferlein: Eine Hose, die rutscht, nervt. Meine Söhne mögen aber keine Gürtel. Komischerweise kommen sie da eher auf ihren Ururgroßvater: Hosenträger sind der Hammer.
Fazit: Worauf du beim Kauf eines Kinderanzuges achten solltest
Wenn das Kind den Anzug gern anzieht, weil er gut passt, und du nicht zur Helikopter-mutti mutieren musst, weil er dich ein Vermögen gekostet hat, hast du den richtigen Anzug gefunden.
Dann machen auch die Sommerpartys wieder viel mehr Spaß — zumindest bis die Fotos geschossen sind. Danach ist der Wechsel auf die Badehose bei den jetzigen Temperaturen so oder so die beste Lösung.