Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur

Niemand von uns gebiert ein Kind im luftleeren Raum. Niemand. Selbst wenn wir uns für eine Alleingeburt fernab von anderen Menschen entscheiden, ist die Umsetzung dieser Alleingeburt geprägt von der kulturellen Normalvorstellung von Geburt.

Diese kulturelle Norm hat sich in den vergangenen Jahrtausenden an verschiedenen Orten der Welt in verschiedenen Weisen entwickelt.

In Deutschland sieht die kulturelle Norm der Mehrheitsgesellschaft vor, dass Frauen in ein Krankenhaus gehen und dort das medizinische Personal die Geburt des Kindes überwacht oder sogar durchführt.

Das löst einige Probleme, die Frauen früher hatten, und bringt andere Probleme mit sich.

Denn mit der medizinischen Kontrolle kam die Aufgabe der Selbstbestimmung der Gebärenden.

Dabei muss das nicht so sein. Es gibt durchaus die Möglichkeit, die beiden Grundsätze, die oft als Gegensätze dargestellt werden, zu verbinden.

Genau darum geht es im Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur.

Es geht nicht darum, die Selbstbestimmung der Frau gegen die medizinische Betreuung (egal ob klinisch oder außerklinisch) auszuspielen, sondern darum, sie miteinander in Einklang zu bringen.

Manifest für eine Selbstbestimmte Geburtskultur
Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur

Das Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur richtet den Fokus auf systemische Fragen statt auf die persönliche Vorbereitung. Es schärft den Blick dafür, welche politischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge die Geburtskultur beeinflussen und was sich ändern muss, damit Schwangere und Gebärende genau diejenige Unterstützung bekommen, die sie brauchen — und zwar unabhängig von ihren konkreten Vorstellungen, ihrem Wohnort und ihrem Geldbeutel.

Dabei steht stets die gebärende Frau im Mittelpunkt. Denn letztendlich ist sie diejenige, die mit dem Ergebnis den Rest ihres Lebens verbringt.

Die gedruckte Version kann bisher nur vorbestellt werden (Stand 26.5.2023):

Stimmen zum Buch

Nora Imlau über das Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur

„Hauptsache, das Kind ist gesund“, heißt es in unserer Gesellschaft nach Geburten oft. Nein, sagt Katharina, es geht beim Gebären um so viel mehr als das. Ein starkes Plädoyer für eine menschenfreundliche Geburtshilfe, die das Selbstbestimmungsrecht aller Gebärenden zum obersten Prinzip erhebt.

Nora Imlau, Autorin zu dem Themen Bindung, Beziehung und menschlicheres Miteinander
Foto von Katharina

Katharina Tolle

Katharina ist davon überzeugt, dass es bei Geburten um mehr geht als „Hauptsache gesund“. Und sie ist davon überzeugt, dass Frauen ihre Geschichten erzählen sollten — um Mut zu machen, um systemische Probleme aufzuzeigen und um uns zu vermitteln, dass jede Geburtserfahrung einzigartig ist.