Als ich auf Getruds Online-Präsenz aufmerksam wurde, hatte ich das Gefühl, dass mich endlich jemand versteht. So sollte Kinderkleidung für mich aussehen.
Meine journalistische Ader kam hervor: Wer steckt hinter Grow & Fly? Wie kam es dazu, dass diese Manufaktur gegründet wurde? Ich kam mit Gertrud ins Gespräch und darf die Ergebnisse hier teilen. Getrud erzählt uns nicht von der Geburt ihres Kindes (deshalb erscheint der Beitrag auch nicht am „normalen“ Beitragsmittwoch). Sie berichtet uns stattdessen davon, dass Unternehmerinnentum und Mamasein für sie zwei Seiten derselben Medaille sind.
Das Thema kommt sowohl privat als auch geschäftlich immer wieder an die Oberfläche: Wie kann beides klappen? Wie leben wir in sämtlichen Lebensbereichen Eigenverantwortung und Selbstbestimmung?
Viel Spaß wünsche ich euch bei Gertruds Gedanken.
Gleich zwei neue Rollen
Nur, weil man Mutter ist, heißt es noch lange nicht, dass einem der Lebensweg bereits fest vorgegeben ist. Mit der Schwangerschaft beginnt ein neues Leben. Nicht, weil man sich komplett neu erfindet, sondern weil es sich für die ein oder andere Mutter nunmehr komplett und vollständig anfühlt. So ging es auch mir. Neben meiner eigenen neuen Rolle als Mutter, habe ich auch eine weitere hinzugewonnen — die der Unternehmerin! Denn das Nähen, was ich anfangs noch als Hobby betrieb, nahm schrittweise einen immer wichtigeren Stellenwert neben der Familie ein. Für meine Kinder nähe ich nun seit vielen Jahren und bin immer wieder begeistert und von Herzen gerührt, wenn ich sie in meinen eigens entworfenen und genähten Kleidungsstücken sehen darf. Sie entdecken die Welt und das was ich für sie genäht habe, schützt und umhüllt sie. Es ist Geborgenheit — ja, vielleicht auch ein Stück weit Wärme und Liebe.
Wie bekommt man alles unter einen Hut?
Nicht jedem fällt es leicht, sich voll und ganz der Familie hinzugeben und sie mit ganzem Herzen zu lieben, gleichsam aber auch noch ein Unternehmen zu führen. Und das hat auch einen guten Grund! Denn mit der Unternehmensgründung ist es längst nicht getan. Recherchen zu rechtlichen Grundlagen, finanzielle Planung, die Unternehmenskonzeption, Marketing, Einkauf und Vertrieb, ganz viel Herzblut und vieles weitere mehr sind hier nur beispielhaft anzuführen. Das alles kostet nicht nur Geld und Nerven, sondern auch Zeit. Und genau deshalb ist es nicht für jeden leicht sich früh für diesen Schritt zu entscheiden. Für mich — der Gründerin von GROW & FLY — war es jedoch ein guter und wichtiger Schritt, der sich sehr gut mit meiner Familienplanung vereinbaren ließ.
Warum habe ich mich für diesen Schritt entschieden?
Als Mutter bin ich voll und ganz in festen Abläufen verankert. Das gibt mir Halt und Sicherheit und ich möchte es auf keinen Fall missen, mich um meine Liebsten zu sorgen und zu kümmern. Da sich mein Hobby immer mehr zu einem Unternehmen herausgebildet hat, sollte es daher genau diesen Aspekt beinhalten.
Die selbstgenähte Kindermode, die ich nähen wollte, sollte daher nicht nur schön und modisch bzw. farbenfroh sein, sondern auch ein Stück weit meinen Charakter widerspiegeln und dem Baby bzw. Kleinkind entsprechen. Besonders für handgefertigte Babykleidung gilt aus meiner Sicht, dass sie zunächst für das Baby gemacht sein soll. Keine unnötigen Kordeln im Rückenbereich, keine Applikationen, die Druckstellen hinterlassen können und keine zu engen Bündchen oder Gummieinzüge. Die Baby- und Kinderkleidung soll dem Kind entsprechen und es ebenso schützen und umhüllen, wie sie es bereits bei meinen eigenen Kindern tat. Neben schlichten Schnitten und Farbmustern ist es genau dieser Fürsorgliche Aspekt, der die Kinderkleidung aus unserem Sortiment auszeichnet.
Über Gertrud
Getrud ist Mama von zwei Kindern. Mit ihren Liebsten lebt sie an der Ostseeküste. Ihre Liebe zum Meer spricht auch beim Stoffkauf oft ein Wörtchen mit, wovon ihr euch im Shop überzeugen könnt.
2020 beschloss sie, neben dem Studium auch gewerblich kreativ zu sein und ihre handgefertigten Kleidungsstücke zu verkaufen. Sie gründete Grow & Fly. Sie liebt es, wie aus einer Idee im Kopf ein fertiges Kunstwerk wird. Es macht sie stolz, dass große und kleine Kinder, Wirbelwinde und Tagträumer, Bücherwürmer und Räubertöchter ihre selbstgenhähten Werke tragen.