Im heutigen Interview spreche ich mit Ewa über das Stillen und mögliche Unterstützungsformen. Ewa stellt Nahrungsergänzungsmittel vor, die bei bestimmten Problemen zum Einsatz kommen. Dabei gehen wir auch auf ein paar Studien ein. Ewa hatte mir diese Studien im Interview genannt, ich habe die Links rausgesucht. Sollte es dabei also zu Fehlern gekommen sein, wendet euch bitte direkt an mich.
Als Service für dich verlinke ich in meinen Beiträgen Produkte oder Dienstleistungen. In diesem Fall sind das Affiliate-Links von femaltiker. Ich erhalte also eine Provision, ohne dass du mehr zahlst. Alle Banner sind Affiliate-Links, zusätzliche Affiliate-Links im Text sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet. Für das Interview selbst habe ich kein Geld erhalten.
Um denjenigen gerecht zu werden, die sich mit den Worten „Frau“ oder „Mutter“ nicht identifizieren können, obwohl in ihrer Geburtsurkunde „weiblich“ steht, habe ich mich dazu entschlossen, in meinen eigenen Beiträgen „Mutter“ und „Frau“ jeweils mit dem Inklusionssternchen zu versehen. Ihr werdet also Frau* oder Mutter* lesen (falls der Text von mir kommt und nicht von anderen Menschen). Geschlechtergerechte und inklusive Sprache ist mir ein Herzensthema, allerdings ist (meine persönliche und die gesellschaftliche) Entwicklung dazu noch lange nicht abgeschlossen. Mal sehen, wie ich es in Zukunft angehe. Mehr zum Thema liest du unter anderem hier: Sollte ein Geburtsblog geschlechtsneutral sein, Gebären wie eine Feministin und Sex, Gender, Geburten und die deutsche Sprache.
Liebe Ewa, stell dich doch bitte kurz vor!
Ich bin eine stolze Mama von zwei wundervollen Kindern, ausgebildete Apothekerin und Geschäftsführerin eines neu gegründeten Unternehmens, das innovative Produkte mit wissenschaftlichem Background zur Unterstützung der Stillzeit auf den Markt bringt.
Wie waren die Geburten deiner Kinder?
Meine beiden Geburten verliefen im Großen und Ganzen reibungslos, auch wenn meine Kinder es nicht besonders eilig hatten und die Geburten durch das Ablassen von Fruchtwasser eingeleitet wurden. Meine Tochter kam nach 7 Stunden und mein Sohn nach 4 Stunden zur Welt.
Wie kam es dazu, dass du dich gerade auf die Stillzeit konzentrieren wolltest?
Ich habe mich für Produkte zur Unterstützung der Stillzeit entschieden, da ich meine eigene Stillzeit aufgrund zahlreicher Hindernisse und Probleme frühzeitig aufgeben musste. Noch vor zehn Jahren gab es diese Lösungen nicht, und auch das Wissen über Stillproblematiken war noch nicht so weit fortgeschritten wie heute.
Als junge Mutter kämpfte ich mit Muttermilchmangel, Brustentzündungen und Milchstau. Nach der Geburt meines ersten Kindes musste ich ins Krankenhaus, da der Milchstau extrem stark war. Die Schmerzen waren unerträglich und ich hatte hohes Fieber. Im Krankenhaus wurde mir ein Antibiotikum verschrieben, wodurch die Symptome schnell nachließen. Doch durch den Stress ging die Milchproduktion vollständig zurück, und trotz Anlegen und Pumpen konnte ich die Laktation nicht aufrechterhalten.
Ein paar Jahre später erhielt ich völlig unerwartet ein Jobangebot, Produkte zur Lösung von Stillproblemen in Europa bekannt zu machen. Ich setzte mich intensiv mit diesen Produkten auseinander und stellte fest, dass sie tatsächlich Lösungen für die Stillprobleme bieten, die ich selbst durchgemacht hatte. Als ausgebildete Pharmazeutin konnte ich schnell beurteilen, dass die Zusammensetzung auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basiert und die Produkte teilweise in klinischen Studien getestet wurden, die ihre Wirksamkeit belegen.
Heute frage ich mich oft, warum es diese Lösungen nicht schon gab, als ich sie so dringend gebraucht hätte. Ich kenne viele Frauen, deren Stillzeit durch diese Produkte gerettet wurde. Ich weiß, dass die Muttermilch die beste Nahrung für unsere Kleinen ist. Daher freue ich mich, Frauen zu unterstützen, die Stillprobleme erleben, um ihnen durch meine Arbeit zu helfen.
Konntest du wenigstens die Stillzeit beim zweiten Kind genießen?
Leider konnte ich die Stillzeit auch beim zweiten Kind nicht richtig genießen. Bei Stephan hatte ich Probleme mit zerkauten und wunden Brustwarzen. Deshalb habe ich mir eine professionelle Stillberatung von einer IBCLC gegönnt. Sie hat meine Anlegetechnik, den Gaumen, das Zungenbändchen und das Saugen meines Sohnes untersucht. Obwohl die Stilltechnik einwandfrei war, war meine Milchproduktion nicht ausreichend. Aufgrund der Verletzungen und des damit verbundenen Stresses konnte ich nur zwei Monate stillen.
Mit welchen Produkten unterstützt ihr stillende Frauen?
Wir arbeiten mit Frauen, die unter Muttermilchmangel leiden. In solchen Fällen empfehlen wir Femalitker Bio* ein Produkt auf Basis von Gerstenmalz mit Beta-Glucanen. Das Gerstenmalz wird nur kurz gemälzt, um die wichtigsten Nährstoffe zu erhalten. Dieses besondere Produkt wurde in einer klinischen Studie mit Müttern von Frühgeborenen getestet, deren Brust oft nicht reif genug ist, um ausreichend Milch zu produzieren. Obwohl dies eine Herausforderung darstellt, ist es nicht unmöglich.Durch unterstützende Stilltechniken und Produkte wie Femaltiker kann die Milchproduktion gefördert werden. Unsere Studie zeigte, dass Mütter nach zweiwöchiger Einnahme 43 Prozent mehr Milch produzierten als die Placebogruppe – ein wahrer WOW-Effekt! Dieses Produkt ist für jede stillende Mutter gedacht, die in der Stillzeit mit zu wenig Milch zu kämpfen hat.
Dann gibt es noch unsere zwei „Besties“, Mastiflow Biom und Mastiflow Complex. Mastiflow Biom enthält den Bakterienstamm Lactobacillus salivarius mit Inulin, der das Mikrobiom der Brustdrüse ins Gleichgewicht bringt. Wusstest Du, dass ein unausgewogenes Mikrobiom der Brustdrüse zu Brustentzündungen führen kann? Diese sind schmerzhaft und oft der Grund für das Abstillen. Der Zwilling, Mastiflow Complex, basiert auf Rapslecithin und Bromelain. Lecithin ist bekannt für seine emulgierende Wirkung und kann Milchklumpen auflösen. Bromelain hat in vielen Studien abschwellende Eigenschaften gezeigt. Die Kombination dieser Inhaltsstoffe hilft effektiv bei häufigen Stillproblemen.
Vor dem Marktlaunch führten wir eine Pilotstudie mit den Mastiflow „Besties“ durch und stellten fest, dass Frauen weniger unter Milchstau, Brustentzündungen und Schmerzen litten und weiterhin erfolgreich stillen konnten.
Es geht also darum, einerseits die Milchbildung zu fördern und andererseits Schmerzen durch Milchstau zu verhindern?
Ja genau, es kommt immer auf das Problem an. Die Produkte sind keine Arzneimittel, sondern Nahrungsergänzung mit belegten Studien und Untersuchungen. Wir können bei dieser Produktgruppe nicht deklarieren, dass sie etwas lindern oder heilen – das würde gegen das Arzneimittelgesetz verstoßen. Bei femaltiker, wo die Wirkung in einer klinischen Studie belegt ist, können wir auf jeden Fall sagen, dass es bei Muttermilchmangel hilft. Bei den mastiflow „Besties” sprechen wir von Unterstützung in einigen Stillsituation, mit den Mütter manchmal zu kämpfen haben.
Ich glaube, der Unterschied ist vielen nicht klar… Danke für die Klarstellung!
Die biologische Betrachtung ist ja nur eine Seite der Medaille: Die andere sind mentale Probleme, die zu Stillproblemen werden. Das Problem kann aber eine Firma kaum alleine lösen. Was ist da aus deiner Sicht nötig, um Stillende zu unterstützen?
Ja, tatsächlich. Manchmal liegt das Problem am Stress, an mangelnder Unterstützung vom Partner, Familie oder an Symptomen wie postpartale Depression – auch Baby Blues genannt. In diesen Fällen braucht die Mama die lieben Menschen, die ihr zur Hilfe kommen. Manchmal reicht eine Umarmung, ein gutes Wort oder mal eine Auszeit. Es ist wichtig Zeit für Selbstfürsorge zu finden.
Ich habe zu diesem Thema ein sehr schönes Gespräch mit einem meiner Gäste in dem Podcast „Dein Stillpodcast“ geführt. Du kannst gerne mal reinhören https://tiny.pl/dl9td .
Unser Fazit war: Gönn dir etwas, was dich glücklich macht. Denn wir als Mütter wissen es am besten – eine glückliche Mama bedeutet auch ein glückliches Kind.
(wenn du die Datenschutzbestimmungen entsprechend ausgewählt hast, kannst du die Folge direkt hier hören.)
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Kannst du als Pharmazeutin auch noch ein paar Worte zur Säuglingsmilch sagen? Wenn es mit dem Stillen wirklich nicht funktioniert, worauf sollten junge Familien dann achten?
Wir sind als Firma WHO-Codex konform, daher kann ich mich nicht zu Säuglingsnahrung öffentlich äußern.
Diese Initiative von WHO und UNICEF zielt darauf ab, die Werbung für Muttermilchersatznahrung zu regulieren. Dadurch sollen Mütter nicht dazu verleitet werden, das Stillen vorzeitig zu beenden. Muttermilchersatznahrung sollte selbstverständlich weiterhin verfügbar sein und sachgemäß verwendet werden, idealerweise nach Rücksprache mit Fachkräften wie Hebammen, Stillberaterinnen oder Ärzten.
Die Initiative möchte das Stillen fördern und schützen, da Muttermilch alle notwendigen Nährstoffe enthält, die ein Kind für eine gesunde Entwicklung benötigt. Darüber hinaus hilft sie, vielen Krankheiten vorzubeugen. Im Vergleich dazu deckt Milchersatznahrung nur einen kleinen Teil der einzigartigen Zusammensetzung von Muttermilch ab.
Auch in diesem Jahr gibt es einen Geburtsgeschichten-Adventskalender und ein paar Adventsverlosungen. Sei dabei!
Das ist eine sehr wertvolle Kampagne! Gerade in Ländern des globalen Südens wurde mit Ersatznahrung ja schon viel Problematisches angestellt!
Damit sind wir in gewisser Weise auch schon bei der Frage der gesellschaftlichen Bedeutung des Stillens: Mit Ersatznahrung kann man viel Geld machen; Stillen ist meist nicht so attraktiv für Firmen.
Sollte da aus deiner Sicht politisch noch mehr passieren?
In der KIGGS Welle 2, einer Studie zur gesundheitlichen Lage von Kindern in Deutschland bis 2017, werden auch Stillstatistiken erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass 90 Prozent der Mütter die Absicht haben zu stillen, 87 Prozent tatsächlich damit beginnen, aber nur 13 Prozent ihre Kinder bis zum sechsten Monat ausschließlich stillen. Die häufigsten Gründe für das Abstillen sind der vermeintliche Mangel an Muttermilch und Brustentzündungen – Probleme, für die es Lösungen gibt.
Von 2017 bis 2019 lief in Deutschland die Stillinitiative „Becoming Breastfeeding Friendly„. Dieses Projekt untersuchte, wie offen Deutschland gegenüber dem Stillen ist, und zwar in Bezug auf Werbung, politischen Willen, Gesetzgebung, Forschung, Finanzierung, Bildung und Stillberatung.
Deutschland erzielte einen Wert von 1,7, was einem mittleren Niveau entspricht. Im Anschluss wurden Ziele gesetzt, wie zum Beispiel die Verbesserung der Bildung, die gesellschaftliche Akzeptanz und die Aktualisierung von Leitlinien.
Meiner Meinung nach sind diese Ziele noch nicht vollständig umgesetzt worden. Ein Beispiel dafür ist die Leitlinie zur Stilldauer in Deutschland, die von der Empfehlung der WHO abweicht (4-6 Monate ausschließliches Stillen in Deutschland vs. 6 Monate ausschließliches Stillen laut WHO).
Um Deine Frage kurz zu beantworten: Es ist noch Einiges zu tun.
Und damit haben wir eine perfekte Überleitung zu meiner traditionellen Schlussfrage:
Wenn du mit dem Finger schnipsen könntest und eine Sache würde sich ändern in der deutschen Geburtshilfe oder Versorgung von jungen Familien: Was wäre das?
Wenn ich mit dem Finger schnipsen könnte und eine Sache in der deutschen Geburtshilfe und Versorgung von jungen Familien ändern würde, dann wäre es die Einführung kostenloser Bildungs- und Informationsprogramme für werdende Eltern zu Themen wie Säuglingspflege, Ernährung, Erziehung und Gesundheitsvorsorge.
Wöchtenliche Updates zu neuen Beiträgen
Katharina Tolle
Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.
Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.
Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!