Kritische Rezension zum Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur

Schon ein paar Rückmeldungen habe ich erhalten zum Manifest. Und obwohl ich mich natürlich über kurze Fünf-Sterne-Rezensionen freue, sind auch kritische Rückmeldungen extrem hilfreich. Denn sie zeigen mir, wo meine Argumentation noch nicht klar ist, an welcher Stelle ich nacharbeiten kann und welchen Themen ich mich intensiver widmen sollte.

Eine solche kritische Rezension habe ich von Vivien erhalten. Nach Rücksprache mit ihr darf ich sie hier veröffentlichen. Ich übernehme den Text unverändert. Das Copyright liegt bei Vivien.

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Rezension – Manifest für eine selbstbestimmte Geburtskultur


Das kleine, aber feine Manifest der bekannten Bloggerin Katharina Tolle fasst konsequent die
zentralen Ansätze zusammen, die sich wie rote Linien durch ihre Online-Arbeit ziehen. Es ist eine knappe, aber durchaus prägnante Positionierung für das Selbstbestimmungsrecht und das
körperliche Selbstbewusstsein schwangerer und gebärender Frauen.

Stilistisch bleibt sich die Autorin in ihrer ersten gedruckten Veröffentlichung treu und in der
Gestaltung des Textes klingt der kurze, lebensnahe Stil der pointierten Bloggerin durch.
Die bündige und klare Betrachtung einzelner Gedanken weckt das Interesse am Text immer
wieder. Er versteht sich darauf, spannende Details aufzugreifen, dennoch bleiben einige
Gedanken dabei leider unbefriedigend kurz ausformuliert.

Manifest für eine Selbstbestimmte Geburtskultur
Manifest für eine Selbstbestimmte Geburtskultur

Das Manifest als griffige Zusammenstellung der programmatischen Grundzüge einer Position
hätte in dieser Hinsicht durchaus einige Seiten mehr vertragen, auf denen einzelne diskurswürdige Punkte eine längere Erörterung hätten erfahren können.


Ist man im Thema verwurzelt, ist man dennoch schnell imstande, die Struktur der Argumentation aufzugreifen und auch die angedeuteten Gedankengänge selbst weiter zu gehen.
Gestalterisch ist es ein schöner, gliedernder Zug, die Kernaussagen jedes Kapitels abgesetzt
herauszustellen. Es ermöglicht eine kurze, einfache Übersicht über die Struktur und die
Zielsetzung der verschiedenen Abschnitte.


Titelbild: Geburtsgeschichten-Adventskalender 2024: Sei dabei!

Auch in diesem Jahr gibt es einen Geburtsgeschichten-Adventskalender und ein paar Adventsverlosungen. Sei dabei!


Dass die Autorin wert darauf legt, deutlich zu machen, dass es sich bei allen beschriebenen
Gedanken um persönliche Vorlieben, Ansichten oder Erfahrungen handelt, schafft für die
Lesenden genug Raum, um sich in Abgrenzung dazu mit den eigenen Erfahrungen zum Thema zu befassen.

An den wenigen Stellen an denen der Text von dieser klaren Abgrenzung abweicht, ist er auch am angreifbarsten. Da es sich um eine veröffentlichte Eigenmeinung und nicht um ein
wissenschaftliches Werk handelt, werden pauschale Aussagen über medizinische Vorgänge oder statistische Erhebungen bestenfalls mit Vorsicht getroffen. Für eine deutlichere Eingrenzung könnten sie aber mit einer anderen stilistischen Herangehensweise gehandhabt werden.

Insgesamt ist es ein gelungener Überblick über das, was sich die Autorin für die Neugestaltung
des Gebärens an sich wünscht. Es greift alle auf den ersten (und zweiten) Blick erkennbar
relevanten Aspekte in unterschiedlichem Umfang auf und ist allein durch die Gewichtung natürlich ein sehr persönliches Werk, das andere ermutigt, sich selbstbestimmt mit den eigenen Wünschen und Erfahrungen auseinander zu setzen.

Wer sich mit dem Thema befasst, wird sich schnell in der Argumentation wiederfinden, sie durch eigene Ansätze bereichern, und andere Aspekte für sich ausklammern können. Das Ziel des Manifests, eine Handreichung zur Argumentation FÜR eine selbstbestimmte Geburtskultur zu sein, erfüllt es allemal.

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