Geburtsvorbereitung im Wald mit kleinen Kindern

Wenn du bereits Mama eines kleinen Kindes bist, ist die Geburtsvorbereitung nicht mehr so einfach wie noch beim ersten Kind. In der ersten Schwangerschaft bist du einfach nach der Arbeit in deinem eigenen Zeitplan zum Schwimmen oder zum Yoga gegangen. Du hast die Pausen gegönnt und auf deinen Körper geachtet. Wenn du ein Naturmensch bist, warst du vielleicht auch stundenlang im Wald spazieren.

Nun aber hast du auch noch ein kleines Kind, was versorgt werden will. Nicht immer steht eine Betreuungsperson zur Verfügung. Und so musst du die Geburtsvorbereitung einbauen in den Tagesablauf mit Kind.

Waldspaziergänge sind als Geburtsvorbereitung toll: Du bist an der frischen Luft, du hast Bewegung, du kannst abschalten von den vielen Eindrücken der technischen Welt. Aber, mal ganz ehrlich: Kinder finden Waldspaziergänge irgendwann auch ziemlich langweilig. Und auf die Bäume zu klettern oder eine Brücke über den Bach zu bauen fällt dir mit dem Vorrücken der Schwangerschaft vermutlich immer schwerer. Da helfen ein paar einfache Spiele, die du selbst mit dicker werdender Babymurmel gut bewältigen kannst.

In diesem Beitrag stellt Antje dir sieben Ideen für Waldspaziergänge vor, die deine größer werdende Murmel mit dem Bewegungs- und Entdeckungsdrang deines Kindes in Einklang bringt.

Übrigens eignen sich diese Spiele auch, wenn du nach der Geburt deines Babys in Begleitung des älteren Geschwisterkindes wieder im Wald unterwegs bist. Gerade abseits der geteerten Wege greifst du dann vermutlich lieber auf ein Tragetuch zurück statt das Baby im Kinderwagen über die Wurzeln zu schieben. Du hast dann also keinen Babybauch mehr, dafür aber ein Neugeborenes vor der Brust. Sprich: Klettern fällt immer noch flach.

Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen von Antjes Tipps zum Waldspaziergang mit Babymurmel und Geschwisterkind!

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Geburtsvorbereitung im Wald mit kleinen Kindern

Manchmal, wenn ich mit meiner Tochter draußen unterwegs bin, meldet sich die kleine Langeweile. Und dann bin ich froh, eine Idee in petto zu haben, mit der ich sie aufmuntern und beschäftigen kann. Probiere selbst gern einen der folgenden Tipps aus:

1. Baut eine Wald-Murmelbahn aus Borke

Bewegung: in die Hocke gehen, sich bücken
Das packe ein: Murmeln

Wald-Murmelbahn.jpeg, Foto: schlaubatz
Ich Gebaere
Wald-Murmelbahn, Foto: schlaubatz

Sucht im Wald nach größeren Borkenstücken – ihr findet sie vor allem unter Kiefern, die eine Schuppenborke besitzen. Diese fällt, wie es der Name schon sagt, in Schuppen vom Stamm. Sucht euch einen kleinen Abhang oder baut euch aus Ästen und Steinen eine kleine Steigung. Legt die Borkenstück so ineinander, dass eine Murmel gut hinunterrollen kann. Dann probiert die Murmelbahn aus. Bleibt die Murmel in der Bahn? Springt sie heraus? Müsst ihr noch Anpassungen vornehmen?

Erhöht den Schwierigkeitsgrad, indem ihr eine Kurve einbaut oder eine Sprungschanze!

2. Finde deinen Baum!

Bewegung: du führst dein Kind zum Baum und zurück
Das packe ein: ein Tuch, um die Augen zu verbinden

Was glaubst du: Könnt ihr einen Baum mit verbundenen Augen ertasten und dann sehend wiederfinden? Probiert es aus! Verbinde deinem Kind die Augen und führe es zu einem Baum. Nun hat es 1-2 Minuten Zeit, den Baum zu ertasten. Gib ihm gern folgende Hinweise:

zerfurchte Borke mit Spinnweben, Foto: schlaubatz
  • Wie dick ist der Stamm? Umarme ihn und finde es heraus!
  • Steht er gerade oder schräg?
  • Wie fühlt sich die Borke an?
  • Gehe um den Baum herum: Ertastest du Äste, Knubbel oder Löcher? Etwas Markantes, das sich gut wiederfinden lässt?
  • Wie fühlen sich die Wurzeln an? Wie viele große Wurzeln kannst du erfühlen?
  • Halte dich mit einer Hand am Baum fest und gehe vorsichtig um ihn herum. Ertaste gleichzeitig mit der anderen Hand die Umgebung deines Baumes. Steht vielleicht ein anderer Baum gleich daneben?

Ist dein Kind mit dem Ertasten fertig und hat sich alles eingeprägt, dann führe es zurück zum Startpunkt und nimm die Augenbinde ab. Jetzt kann sich dein Kind umschauen: Findet es seinen Baum wieder? Es kann auch hingehen und ihn ertasten, um sich zu vergewissern, dass es den richtigen Baum ausgewählt hat.

Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, drehe es zu Beginn und am Ende im Kreis oder führe es über Umwege zum Baum oder vom Baum weg.

3. Philosophieren unter Baumkronen

Bewegung: kaum, da du liegst oder sitzt und in die Baumkronen schaust
Das packe ein: nach Bedarf eine Picknickdecke

Kleine Pause. Suche dir eine Bank unter Baumkronen oder breite eine Decke aus und lege dich mit deinem Kind darauf. Schaut in die Baumkronen: Beobachtet, wie die Äste geformt sind, knarzen sie, wenn der Wind sie aneinanderdrückt? Lehnen sich die Bäume aneinander und stützen sich, so wie wir in stürmischen Zeiten? Könnt ihr Tiere in den Baumkronen entdecken?

Baumkronen laden zum Philosophieren ein. Foto: Foto: Rudy and Peter Skitterians. Tipp: Je nach Jahreszeit solltest du darauf achten, ob dir Früchte oder Samen auf den Kopf fallen könnten.

Und dann spinne mit deinem Kind ein bisschen herum, philosophiere mit ihm:

  • Wie hoch können Bäume wohl werden? Bis in den Himmel? Wie weit ist der Himmel entfernt? Wie hoch ist der höchste Baum der Welt?
    Gut zu wissen: Unsere heimischen Laubbäume werden bis zu 40 Meter hoch. Der größte Baum der Welt ist mit mehr als 115 Metern Hyperion, ein Küstenmammutbaum in den USA.  
  • Wie weit kann man von da oben wohl sehen? Bis wo könntet ihr in eurem Ort sehen – wem könntet ihr zuwinken? Was würdet ihr demjenigen zurufen?
  • Wie würde dein Bett in einer Baumkrone aussehen? Was würdest du wohl träumen?
  • Stellt euch vor, ihr könntet unsichtbar oben auf dem Baum sitzen: Wem würdet ihr wohl welchen Streich spielen? Wen würdet ihr gern mal erschrecken?
  • Fragt euch mal: Wenn die Bäume so hin und her wanken – wird den Vögeln da oben eigentlich schlecht? Würde euch schlecht werden?

4. Was steckt da in der Borke drin

Raupe eines Buchenrotschwanzes, Foto: schlaubatz

Bewegung: gering
Das packe ein: nach Bedarf eine Lupe

Sucht euch einen Baum mit einer tief gefurchten Borke. Nehmt sie einmal genauer unter die Lupe – was könnt ihr alles entdecken?

  • Hat sich eine Spinne ein Netz in den Furchen gebaut? Seht ihr sie vielleicht sogar?
  • Verstecken sich Asseln, Käfer oder andere Tiere in den Ritzen?
  • Haben sich Blätter, Nadeln oder kleine Zweige in der Borke verfangen? Gehören sie zu dem Baum, den ihr gerade untersucht, oder zu einer anderen Baumart? Wie könnten sie dorthin gekommen sein?
  • Hat jemand eine Eichel in die Borke geklemmt und ausgehöhlt? Das könnte ein Hinweis auf einen Specht sein – er klemmt gern Eicheln und Zapfen ein, um sie dann zu zerhacken und an Futter zu gelangen.
  • Siehst du Löcher in der Borke? Wer hat die dort wohl hineingebohrt? Vielleicht ein Borkenkäfer.

Untersucht zum Vergleich einmal die Borke eines anderen Baumes. Was findet ihr da?

Eichel in der Borke, Foto: schlaubatz

5. Alphabet der Tiere

Bewegung: Entweder während des Spazierens oder beim Sitzen
Das packe ein: Nichts

Dieses Spiel eignet sich, wann immer deinem Kind langweilig wird. Sucht euch ein Themengebiet aus, zu dem ihr das Alphabet durchgehen wollt. Das können Vornamen von Mädchen oder Jungen sein, Spielzeug, Süßigkeiten, Nahrungsmittel, Obst und Gemüse oder eben auch Tiere. Nun geht das Alphabet durch und jeder muss zu einem Buchstaben etwas aus dem ausgewählten Themengebiet finden. Vermeidet möglichst Doppelnennungen. Habt ihr das Themengebiet Tiere gewählt, dann findet zum Beispiel zum Buchstaben A eine Tierart: Affe, Ameise, Ameisenbär. Jeder nennt eine Tierart. Dann folgt der Buchstabe B: Blaumeise, Buckelwal, Biene. Geht auf diese Weise das ganze Alphabet durch.

Willst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen, dann kombiniere zwei Themengebiet, zum Beispiel Mädchenvorname und Tierart. Wieder geht ihr das Alphabet durch und kombiniert:

Anna Affe, Anke Ameise, Alina Ameisenbär.

Findet ihr zu jedem Buchstaben Begriffe?

Foto: https://unsplash.com/@snapdb
A wie Amsel. Foto: Derek Braithwaite

Produktideen für weitere Geburtsvorbereitung im Wald mit kleinen Kindern

Einige meiner Ideen, wie du deinen Waldspaziergang zur Geburtsvorbereitung auch für dein Kleinkind spannend gestalten kannst, habe ich zu handfesten Produkten weiterentwickelt:

6. Gestaltet ein Bild aus Naturmaterialien

Bewegung: bücken und aufheben von Naturmaterialien; gering bei der Gestaltung
Das packe ein: nach Bedarf eine Lupe

Nutzt dazu den schlaubatz Naturrahmen: Er hat ein handliches Postkartenformat und passt in jede Tasche. Zieht das Schutzpapier von der Klebefläche in der Mitte ab und drückt Gräser, Blüten, Blätter oder auch Zweige und leere Schneckenhäuser auf. Gestaltet euch ein Bild aus Dingen, die ihr am Wegesrand findet!

schlaubatz Naturrahmen Gestalten mit Naturmaterialien, Foto: schlaubatz

7. Auf Schnitzeljagd in der Natur mit der schlaubatz Sammelkiste

Bewegung: mittel, wenn du mit deinem Kind unterwegs bist
Das packe ein: nach Bedarf eine Lupe

Kinder lieben es, Dinge zu suchen und zu finden. Das habe ich mit dem Entdecken der Natur vor der Haustür verbunden. Legt in die Sammelkiste Kärtchen von Blättern, Blüten, Zapfen und anderen Dingen, die ihr draußen suchen wollt. Und dann geht’s raus auf Entdeckungstour: Finden deine Kinder alles? Die Informationen auf der Rückseite der Kärtchen sowie im Begleitheft helfen dabei. In letzterem findet ihr spannende Wissenshappen sowie Tipps zum Ausprobieren, Experimentieren und Entdecken.

Die Sammelkiste wird gefüllt. Foto: schlaubatz
Die volle Sammelkiste. Foto: schlaubatz

Ich wünsche euch viel Spaß beim Draußensein und beim Entdecken der Natur vor eurer Haustür!

Über Antje und schlaubatz

Moin von der Ostsee, mein Name ist Antje Joost-Hirsekorn und ich bin leidenschaftliche Wissensvermittlerin und Erfinderin der Naturentdeckermarke schlaubatz. Gemeinsam mit Klein und Groß entdecke ich die Natur vor der Haustür:

  • bei Natur- und Stadtführungen in Rostock und Umgebung
  • bei Online-Fortbildungen und Seminaren
  • auf Schnitzeljagden mit der schlaubatz Sammelkiste
  • kreativ mit dem schlaubatz Naturrahmen
  • sowie in Kindergeschichten

Schau gern vorbei auf www.schlaubatz.de

Foto: Kristina Becker, Bearbeitung: schlaubatz

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