Empowerment durch positive Geburtserfahrungen — also eine Stärkung des Selbstbewusstseins dadurch, dass man die Geburt als positiv wahrnimmt?! Was genau bedeutet das und wie kann das gehen? Genau darum geht es heute.
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Um denjenigen gerecht zu werden, die sich mit den Worten „Frau“ oder „Mutter“ nicht identifizieren können, obwohl in ihrer Geburtsurkunde „weiblich“ steht, habe ich mich dazu entschlossen, in meinen eigenen Beiträgen „Mutter“ und „Frau“ jeweils mit dem Inklusionssternchen zu versehen. Ihr werdet also Frau* oder Mutter* lesen (falls der Text von mir kommt und nicht von anderen Menschen). Geschlechtergerechte und inklusive Sprache ist mir ein Herzensthema, allerdings ist (meine persönliche und die gesellschaftliche) Entwicklung dazu noch lange nicht abgeschlossen. Mal sehen, wie ich es in Zukunft angehe. Mehr zum Thema liest du unter anderem hier: Sollte ein Geburtsblog geschlechtsneutral sein, Gebären wie eine Feministin und Sex, Gender, Geburten und die deutsche Sprache.
Was ist ein bestärkendes Geburtserlebnis?
Was macht eine positive Geburtserfahrung aus? Entgegen der landläufigen Meinung geht es dabei aus meiner Sicht nicht primär darum, wie genau die Geburt abläuft. Ob Kaiserschnitt oder natürliche Geburt, ob mit oder ohne Schmerzmittel – das ist nicht der entscheidende Punkt. Worauf es wirklich ankommt, ist die Mitbestimmungsgewalt der Gebärenden.
Eine selbstbestimmte Geburt kann für jede Frau ganz unterschiedlich aussehen. Die Bedürfnisse und Wünsche sind so individuell wie die Frauen selbst. Manche wünschen sich eine einfühlsame Begleitung durch Hebammen und Ärzt*innen, andere legen Wert auf eine geborgene Umgebung, und wieder andere möchten möglichst in Ruhe gelassen werden.
Was all diese Frauen eint, ist der Wunsch, respektiert, gehört und verstanden zu werden. Sie wollen die Hauptrolle in diesem bedeutsamen Kapitel ihres Lebens spielen, nicht bloß Statistin sein.
Eine selbstbestimmte Geburt kann Frauen immens stärken. Sie lernen, auf ihre Intuition zu hören und ihrem Körper zu vertrauen. Diese Erfahrung vermittelt ein tiefes Gefühl von Selbstwirksamkeit und Selbstermächtigung. Viele Frauen schöpfen daraus Kraft und Zuversicht für die Herausforderungen des Mutterseins und des Lebens insgesamt.
Das neu gewonnene Selbstvertrauen wirkt sich oft weit über die Geburtserfahrung hinaus aus. Gestärkte Frauen fällt es leichter, für ihre Bedürfnisse einzustehen, sich aktiv in Entscheidungen einzubringen und selbstbewusste Wege zu gehen – in allen Lebensbereichen.
Deshalb plädiere ich für eine geburtshilfliche Versorgung, die Raum lässt für eine selbstbestimmte, individuelle und einfühlsame Geburtserfahrung. Nur wenn Frauen die Möglichkeit haben, die Geburt nach ihren eigenen Vorstellungen zu gestalten, können sie diese prägende Erfahrung als Quelle der Kraft und des Empowerments erleben.
Eine Mutter*, die die Geburt des eigenen Kindes als ermächtigende Erfahrung wahrnimmt, hat statistisch gesehen eine geringere Wahrscheinlichkeit, an einer postpartalen Depression zu erleiden und kommt mit den Herausforderungen des Alltags mit Neugeborenem besser zurecht. Insofern sind ermächtigende Geburtserfahrungen vermutlich auf Dauer auch preiswerter für die Gemeinschaft, weil die Familie auf weniger Hilfe angewiesen ist.
Lasst uns gemeinsam dafür eintreten, dass die Stimme der Mutter in diesem so wichtigen Moment gehört und respektiert wird. Denn eine selbstbestimmte Geburt ist nicht nur ein Geschenk an die Mutter, sondern auch an die gesamte Familie und letztlich an die Gesellschaft.
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Katharina Tolle
Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.
Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.
Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!
