Über Sport als Geburtsvorbereitung im Allgemeinen habe ich hier bereits geschrieben.
Eine tolle Schwangerschaftssportart ist Aquafitness:
Wenn du schon vor deiner Schwangerschaft Aquafitness betrieben hast, wirst du das jetzt vermutlich gerne fortführen — natürlich deiner Leistungsfähigkeit entsprechend.
Und auch für alle anderen ist Aquafitness ein toller Schwangerschaftssport. In vielen größeren Städten wird er mittlerweile angeboten und es gibt auch viele Kurse, die zertifiziert sind und bei denen die Teilnahmegebühr zumindest teilweise über die Präventionsprogramme der Krankenkassen übernommen wird. Manche dieser Kurse sind sogar speziell für Schwangere, so dass du dort im Kreise anderer Frauen trainierst. Auch, wenn das nicht der Fall ist, kannst du an den Kursen teilnehmen — ein kurzer Hinweis an den*die Trainer*in genügt meist, um klarzustellen, warum du gewisse Übungen nicht oder lieber verändert ausübst.
Die Vorteile, Sport während der Schwangerschaft im Wasser statt an Land auszuüben, liegen auf der Hand:
- Bewegung im Wasser schont deine Gelenke. Diese sind durch die Gewichtszunahme während der Schwangerschaft ohnehin bereits belastet. Das Wasser federt die Bewegungen ab und verhindert so eine zu harte Belastung.
- Wassereinlagerungen in Beinen, Füßen und Händen kann Bewegung im Wasser entgegenwirken.
- Du fühlst dich wieder normalgewichtig — das Wasser „übernimmt“ praktisch deine zusätzlichen Schwangerschaftspfunde.
- Bei Aquagymnastik kommt es weniger darauf an, den Takt der Musik einzuhalten; bei den meisten Übungen ist das aufgrund des Wasserwiderstands ohnehin nicht möglich. Ergo fällt es nicht auf, wenn du dich langsamer bewegst, als der Rest der Gruppe.
- Weil du im Wasser also dein eigenes Tempo anschlägst, kannst du auch deinen Atemrhytmus gut selber regulieren. Das ist eine gute Vorübung zur Geburt, wenn es ebenfalls darum gehen wird, durch Atmung den Geburtsprozess positiv zu beeinflussen (darüber werde ich an anderer Stelle noch schreiben und dann verlinken).
- Du kannst gut testen, wie es sich anfühlt, über längere Zeit im Wasser zu sein. Vielleicht willst du auch bei der Geburt in die Wanne oder ein Geburtsbecken!?
Natürlich hat Wassergymnastik auch Nachteile; wie schwer diese in deinem konkreten Fall wiegen, musst du selber abschätzen:
- Das Wasser in öffentlichen Bädern kann mit Keimen belastet sein. Es besteht also ein Infektionsrisiko — nicht nur für „normale“ Krankheiten wie Grippe oder Magen-Darm-Infektionen, sondern auch für Infektionen im Intimbereich, der während der Schwangerschaft manchmal nicht seine normale Widerstandsfähigkeit gegen solche Keime hat. (Ein Hebammentipp ist hier, einen Tampon in Olivenöl zu tunken und diesen vor dem Schwimmen einzuführen. Die Bakterien müssen diesen zusätzlichen Schutzdamm erst überwinden, bevor sie sich in der Scheidenflora einnisten können. Nach dem Bad entfernst du den Tampon einfach wieder.)
- Nicht immer ist ein Schwimmbad um die Ecke. Eventuell musst du also längere Fahrtwege in Kauf nehmen.
- Auch die Vor- und Nachbereitung ist bei Wassersport umständlicher, als bei manch anderen Sportarten, wie Radeln.
- Wenn du den Kurs selber zahlst, musst du mit höheren Kosten rechnen, als wenn du einfach auf eigene Faust schwimmen gehst…
- Oha, was ziehe ich nur an!? Wenn die Murmel rund wird, passt vielleicht der Badeanzug nicht mehr; auch ein Bikini kann zwicken (am Hosenbund oder auch am Oberteil, wenn deine Oberweite während der Schwangerschaft bereits deutlich zugelegt hat. Es stellt sich also die Frage, ob du extra neue Schwimmkleidung anschaffst, oder dich in deiner normalen wohl fühlst. Generell lässt sich in Badekleidung ein Babybauch nur schwierig verstecken. Du musst also mit neugierigen Blicken der anderen Menschen rechnen. Manche Frauen fühlen sich dabei eher unwohl: für diese ist vielleicht eine andere Sportart besser geeignet.
Hast du während der Schwangerschaft Aquagymnastik betrieben? Was sind deine Erfahrungen? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!