Kinderbücher, die ich gerne vorlese

Ein Hoch auf Wiebkes Blogparade zum Thema Kinderbücher, die Erwachsene gerne vorlesen! Denn endlich habe ich die Gelegenheit, ein paar meiner Lieblingskinderbücher vorzustellen, die ich als Erwachsene sehr gerne Kindern vorlese.

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Um denjenigen gerecht zu werden, die sich mit den Worten „Frau“ oder „Mutter“ nicht identifizieren können, obwohl in ihrer Geburtsurkunde „weiblich“ steht, habe ich mich dazu entschlossen, in meinen eigenen Beiträgen „Mutter“ und „Frau“ jeweils mit dem Inklusionssternchen zu versehen. Ihr werdet also Frau* oder Mutter* lesen (falls der Text von mir kommt und nicht von anderen Menschen). Geschlechtergerechte und inklusive Sprache ist mir ein Herzensthema, allerdings ist (meine persönliche und die gesellschaftliche) Entwicklung dazu noch lange nicht abgeschlossen. Mal sehen, wie ich es in Zukunft angehe. Mehr zum Thema liest du unter anderem hier: Sollte ein Geburtsblog geschlechtsneutral sein, Gebären wie eine Feministin und Sex, Gender, Geburten und die deutsche Sprache.

Bücher, die ich als Erwachsene gerne vorlese

Ein Hoch auf Wiebkes Blogparade zum Thema Kinderbücher, die Erwachsene gerne vorlesen! Denn endlich habe ich die Gelegenheit, ein paar meiner Lieblingskinderbücher vorzustellen, die ich als Erwachsene sehr gerne Kindern vorlese.

Ich freue mich, wenn du mir einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlässt, welche Bücher du gerne vorliest – falls überhaupt – und welche Bücher du am liebsten im Schrank vertsecken würdest.

Denn seien wir doch mal ehrlich: Es gibt genügend Kinderbücher, die ich am liebsten aus unserem Haushalt verbannen würde. Bei manchen liegt das an einem schlechten Schreibstil, bei anderen an den Inhalten. Wenn ich so ein Buch in die Hand bekomme, würde ich es am liebsten weglegen. Und bei Büchern auf meinem eigenen Nachttisch mache ich genau das. Bei Kinderbüchern geht das nicht immer, denn manchmal wollen die Kids gerne das Buch komplett lesen.

Und dann kann ich schlecht nein sagen.

Viel lieber ist es mir aber natürlich, Geschichten vorzulesen, die mir selber Spaß machen. Ein paar dieser Bücher möchte ich heute vorstellen. Viel Spaß!

Die Sternenritter

Die Sternenritter, das sind Ben, Sammy und Mia, drei Kinder von der Erde, die durch ein geheimes Portal zu den Sternen reisen und dort mit Aliens und Robotern gegen den bösen Graf Atrox kämpfen. Die Reihe besteht aus 15 Bänden; jedes Abenteuer baut auf dem vorigen Band auf. Die drei stärken ihre Freundschaft, müssen aber auch Vorurteile überkommen und Fehler eingestehen. Obwohl sie mit Bogen und Schwert kämpfen, gibt es in den Bänden keine Toten – außer Roboter. Beim Vorlesen kamen mir natürlich immer mal wieder Verweise auf Luke Skywalker, aber auch James T. Kirk in den Sinn. Die Reihe lässt sich gut lesen, weil Michael Peinkofer als Autor die Charakterentwicklung in den Vordergrund rückt und erfrischende Dialoge mit aufregenden Action-Sequenzen wechseln. Natürlich muss man berücksichtigen, dass eben doch gekämpft wird. Das ist vielleicht nicht für alle Kinder etwas.

Das Sams

Ich habe die Bücher vom Sams als Kind geliebt. Und dann kam anderes. Die Bände standen 20 Jahre bei meinen Eltern, bevor meine Mutter sie unserem Nachwuchs in den Ferien vorgelesen hat. Die Ferien waren irgendwann zu Ende, das Buch aber noch nicht zu Ende vorgelesen. Also übernahm ich den Rest. Und habe mich beim Vorlesen teilweise bekringelt vor Lachen.

Das Sams mit seinem lebhaften Humor steht im krassen Gegenspruch zu Herrn Taschenbier, der als staubtrockner Mensch daherkommt – bis das Sams sein Leben aufmischt.

Die allermeiste Zeit machen die Sams-Bücher unglaublich viel Spaß. Zwischendurch denke ich mir immer mal wieder, dass das Gesellschaftsbild doch etwas altmodisch ist. Herr Taschenbier wohnt als alleinstehender Mann zur Untermiete statt in einer eigenen Wohnung; Frau Rotkohl ist die typische schlechtgelaunte Vermieterin mit Lockenwicklern. Das sind dann doch alles alte Klischees.

Davon abgesehen erzählen die Sams-Bücher mit viel Liebe davon, wie Menschen das Schöne in ihrem Leben erkennen, sich für Familie und Freundschaften einsetzen und man manchmal auch einfach verpeilt sein darf – und trotzdem alles gut ausgeht. Übrigens gibt es mittlerweile sieben Sams-Bücher von Paul Maar.

Die Schule der magischen Tiere

2021 zu Weihnachten gab es bei uns den ersten Band der Schule der magischen Tiere. Als wir nach Weihnachten morgens zu den Großeltern und abends wieder zurück nach Hause fuhren, las ich den ersten Band komplett vor. Und natürlich kam sofort die Frage: Wie geht es weiter? Welches Kind bekommt als nächstes ein magisches Tier?

Mittlerweile haben wir die Buchreihe um die Lehrerin Mary Cornfield, ihren verschrobenen Bruder Mortimer Morrison und die Kinder der Wintersteinschule komplett ausgelesen.

Besonders gefallen mir an den Büchern die verschiedenen Blickwinkel durch die verschiedenen Kinder: In jedem Buch stehen andere Kinder im Mittelpunkt, weil diese nun ein magisches Tier bekommen. Das ändert auch die Dynamik in der Klasse. Jedes Kind steht früher oder später im Mittelpunkt der Erzählung, aber auch im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit innerhalb der Klasse. Die Tiere und Kinder sind sehr unterschiedlich, sodass wohl wir alle eine Figur finden, die uns selbst ähnlich ist.

Die Bücher von Margit Auer lassen sich gut vorlesen, wenn ihr bereit seit, über mehrere Tage je ein oder zwei Kapitel vorzulesen oder während der Ferien mehrere Stunden am Stück.

Die Schule der magischen Tiere 1: Die Schule der magischen Tiere (1)
  • Schulhefte
  • Altersempfehlung: von 8 bis 11 Jahre
  • ab 1 Spieler Altersfreigabe: 8 Jahre
  • Auer, Margit (Autor)

Wenn Glühwürmchen morsen

Bestimmt kennt ihr alle Ralph Caspers von der Sendung mit der Maus oder Wissen macht Aah. Doch wusstet ihr auch, dass er ein Kinderbuch geschrieben hat!? Und dazu auch noch ein so gutes!

Das Buch handelt von den Geschwistern Paul und Greta, die allerlei Phantastisches erleben. Manches ist einfach nur unwahrscheinlich, wie dass die Katze über Tage nicht gefunden wird, anderes, wie die Holzachterbahn mit Möbiusschleife oder der Pups, der das ganze Wohngebiet wackeln lässt, bewegen sich im Bereich der Fantasie.

Jedes Kapitel stellt eine in sich geschlossene Geschichte dar, die allerdings chronologisch aufeinander aufbauen. So treffen wir mehrfach im Buch den alten Nachbarn Herrn Schnarrenberger, aber auch andere Nebenfiguren wie Mama und Papa.

Caspers arbeitet viel mit Wortspielen, aber auch mit dem Sprengen von Erwartungen, logischen Rätseln und typisch kindlichen Dialogen. Die Geschichten haben wir nun schon mehrfach gelesen und wenn ich je ein Buch verschenken soll und so gar nicht weiß, was angesagt ist, dann greife ich auf dieses Buch zurück.


Lies hier weiter:

Titelbild: Buchrezension: In guten Händen von Nora Imlau (Teil 1/9)

Das NEINhorn

Ja, du hast richtig gelesen. Im Buch von Marc-Uwe Kling geht es nicht um irgendein Einhorn, sondern um das NEINhorn. Das NEINhorn ist ein super-flauschiges Einhorn, das aber überhaupt keine Lust darauf hat, so niedlich und süß zu sein wie seine Verwandtschaft.

Also tut es sich mit dem NAhUND, dem WASbären und der KönigsDOCHter zusammen, die auch keine Lust darauf haben, langweilig zu sein. Im zweiten Band kommen dann auch noch der HÄmster, die SchLANGEWEILE und andere dazu.

Immer geht es darum, mit Vorurteilen zu spielen, Erwartungen zu durchbrechen und Spaß zu haben beim Lesen und Zuhören. So ist zum Beispiel der Beginn des ersten Bandes ein Gedicht, aber weil das NEINhorn Reime nicht mag, hört es einfach mitten im Buch damit auf. Das Buch ist definitiv nicht einfach vorzulesen, sondern erfordert Konzentration auf Seiten der Vorlesenden, aber das ist ja auch vollkommen okay so. Denn Spaß haben dabei alle Beteiligten!

Das NEINhorn
  • Carlsen Verlag GmbH
  • Das NEINhorn
  • ABIS-BUCH
  • Weiss
  • Kling, Marc-Uwe (Autor)

Lotta aus der Krachmacherstraße

Okay, die Überschrift „Lotta“ stimmt eigentlich so nicht. Denn bisher ist mir noch kein Buch von Astrid Lindgren untergekommen, das ich als Kind nicht gerne gelesen hätte. Das ist aber nun mal was anderes als vorlesen, und mit den Kindern haben wir noch nicht alle Bücher von ihr gelesen. Manche aber eben wohl. Darunter sind ein paar Geschichten von Lotta, aber auch Tomte Tummetot und Pippi Langstrumpf. Ronja Räubertochter fehlt leider noch. Macht aber nichts.

Ich traue mich, zu sagen: Die Bücher von Astrid Lindgren sind ein wunderbarer Schatz für Kinder und Eltern. Natürlich sind sie in manchen Dingen veraltet. Selbst das Leben auf schwedischen Dörfern läuft heute anders als in Bullerbü oder Lönneberga. Und dass Pippis Vater in den neuen Auflagen König eines Südseelandes ist, ist für mich eine vollkommen logische Entwicklung – denn wenn ich vorlese, lese ich vor und halte meinen Kindern keinen Vortrag über die Bedeutung des N-Wortes. Das hat einen anderen Platz in unserem Alltag, nicht das Vorlesen. (Ganz ehrlich, selbst in meiner Winnetou-Ausgabe aus den Siebzigern stehen Anmerkungen, weil Karl May andere politische Gegebenheiten als „normal“ annahm als heute. Anmerkungen sind aber nun mal in Kinderbüchern schwierig. Deshalb lieber die Anpassung des Wortschatzes.)

Denn so kann ich die Bücher von Lotta aus der Krachmacherstraße und die anderen Schätze Astrid Lindgrens ohne Zögern vorlesen und genießen, wie Kinder die Welt durch ihre ehrlichen und neugieriegen Augen wahrnehmen, was ihnen wichtig ist und wie wir auch als Erwachsene die Welt für Kinder etwas besser machen können.

Das große Buch von Lotta: Alle Oetinger Bilderbücher über Lotta aus der Krachmacherstraße in einem Band. Astrid Lindgren Bilderbuch und Vorlesebuch ab 4 Jahren
  • Marke: Oetinger Friedrich GmbH
  • Das große Buch von Lotta: Alle Oetinger Bilderbücher über Lotta aus der Krachmacherstraße in einem Band. Astrid Lindgren Bilderbuch und Vorlesebuch ab 4 Jahren
  • Farbe: White
  • Lindgren, Astrid (Autor)

Fazit: Lesen macht am meisten Spaß, wenn man bei der Sache ist

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kann gleichzeitig vorlesen und im Kopf die Einkaufsliste schreiben. Einfach nur Vorlesen ist nämlich langweilig.

Viel spannender ist es, wenn man wirklich mag, was man liest. Dann lese ich nicht einfach vor, dann lese ich mit Intonation, wechselnden Stimmen je nach Person, mit Kunstpausen und Geschwindigkeitswechseln. Und ich merke, wie gut es mir tut, genau das zu tun. Ich bin wahrlich keine Schauspielerin, noch nicht mal eine besonders gute Rednerin, aber ich liebe es, vorzulesen.

Und ganz ehrlich: Die Reihe guter Kinderbücher zum Vorlesen lässt sich definitiv fortsetzen. Also schaut bei Wiebke rein, was die anderen Teilnehmer*innen an der Blogparade so für Vorschläge haben, und hinterlasst mir unbedingt einen Kommentar, welche Bücher ihr gerne vorlest.

Wöchtenliche Updates zu neuen Beiträgen

Katharina Tolle

Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.

Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.

Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!

Foto von Katharina

5 Gedanken zu „Kinderbücher, die ich gerne vorlese“

  1. Man merkt, dass deine Kinder schon etwas älter sind, aber ich werde mir die Tipps für später merken 😉

    Unsere Lieblingsbücher (die Kinder sind 5 und 2 Jahre alt) sind „Körper sind toll“, „Und was fühlst du Känguru?“ und natürlich „Der Grüffelo“.

    Antworten
  2. Liebe Katharina,

    vielen Dank für deine Ideen zu neuen Vorlesebüchern! Die Schule der magischen Tiere ist auch eine unserer Lieblings-Vorlesereihen. Einige andere Bücher von dir kanne ich noch nicht und freue mich auf diese Neuentdeckungen!
    Wie schon, dass du mit deinem Blogartikel an meiner Blogparade teilgenommen hast. Darüber freue ich mich sehr und werde noch weiter auf deinem interessanten Blog stöbern.

    Herzliche Grüße
    Wiebke

    Antworten

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