Roses Revolution Day: Traumasensible Geburtsvorbereitung

Übermorgen ist der 25. November, und damit Roses Revolution Day. In den letzten Jahren habe ich anlässlich des Roses Revolution Days häufig auf die systemische Ebene geblickt oder versucht, Einzelschicksale von Gewalt unter der Geburt zu beleuchten. Dieses Jahr liegt der Fokus etwas anders: In diesem Jahr möchte ich dir Isabel vorstellen. Isabel bietet traumasensible Geburtsvorbereitung an. Unter anderem richtet sie sich an Frauen mit traumatischen Geburtserfahrungen oder sexuellen Gewalterfahrungen — was beides zum 25. November passt, der ja nicht nur Roses Revolution Day ist, sondern auch Tag gegen Gewalt an Frauen.

Ich finde es wichtig, dass wir alles drei im Auge behalten:

  • Die systemische Ebene, also Fragen wie: Wie können wir die Geburtshilfe und Geburtsmedizin aufstellen, um Frauen Geburtserlebnisse ohne Trauma zu ermöglichen.
  • Die Kenntlichmachung von Einzelschicksalen: Klar sind es einzelne, die betroffen sind. Und nicht immer wollen wir davon lesen. Doch es wird uns auf Dauer nichts bringen, ihre Geschichten zu verschweigen.
  • Die Möglichkeit für Betroffene, sich zu trauen, nochmal schwanger zu werden.

Den letzten Aspekt habe ich zum Roses Revolution Day bisher vernachlässigt. Deshalb bin ich sehr glücklich darüber, in diesem Jahr mit euch Isabels Gastbeitrag teilen zu können.

Isabel: Traumasensible Geburtsvorbereitung

Auf deinem Weg… auf meinem Weg… auf unserem Weg…

Die Sonne scheint warm auf mein Gesicht und ich fühle mich wohl. Ich gehe meinen Weg entlang. Ich halte mein Baby im Arm. Ich bin stolz auf das, was ich mir erarbeitet habe und einfach auf mich selbst, dass ich mein Kind geboren habe.

Mit dem ersten Gedanken an eine mögliche Schwangerschaft habe ich mich selbst auf den Weg gemacht zu einer traumasensiblen Geburt. Das war der erste Schritt zu dem, wo ich heute stehe: Ich begleite Schwangere mit früheren sexuellen Gewalterfahrungen hin zu ihrer traumasensiblen Geburt in 1:1 Beratungen oder auch als Paar.

Ich werde immer mal wieder gefragt, was denn traumasensibel in diesem Zusammenhang bedeutet. Für mich bedeutet traumasensibel auf verschiedenen Ebenen das Thema Trauma sensibel mitzudenken.

Auf der Ebene der Schwangeren bedeutet das, dass ich sie darin unterstütze, ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen zu ihrer Geburt zu entdecken und zu überlegen, was sie selbst braucht, um sich für ihre Wünsche einzusetzen. Des Weiteren schauen wir auf mögliche und typische Trigger während der Schwangerschaft, Geburt und ersten Zeit mit Baby. Hierbei geht es vor allem auch darum, wie die Frauen selbst da gut für sich sorgen können und welche Möglichkeiten es gibt, zum Beispiel den Partner oder die Hebamme mit einzubeziehen.

Ein gutes Mittel ist da für mich der Geburtsplan, um geordnet alle Informationen zusammenzufügen und als Kommunikationsmöglichkeit zu nutzen.

Auf der Ebene des Geburtsteams bedeutet traumasensibel, dass sie Bescheid wissen über die individuellen Bedürfnisse meiner Klientin und auch selbst Wissen haben über Trauma, Trigger und Vermeidung von Retraumatisierungen.

Logo traumasensible Geburtsvorbereitung Isabel Schönig

Auf meiner Ebene bedeutet das, dass ich mit meiner Klientin im Hier und Jetzt bleibe. Wir schauen uns mögliche und deine eigenen Trigger in der Schwangerschaft, Geburt und ersten Zeit mit Baby an. Ich begleite dich auf deinem Weg zu deinen eigenen Wünschen und Vorstellungen von deiner Geburt und wir schauen gemeinsam, wie du dir dieses ermöglichen kannst. 

Um meine Klientinnen gut zu begleiten, habe ich mir Wissen über Trauma und Traumafolgen angeeignet und mich mit der Funktionsweise des Nervensystems beschäftigt. Seit 2021 bilde ich mich zur systemischen Beraterin weiter. Zu den Themen Schwangerschaft, Geburt und Geburtshilfe informiere ich mich fortlaufend. Mit meinen Klientinnen arbeite ich online in 1:1 Coachings zusammen. Für mich ist das eine gute Möglichkeit, meine Klientinnen ortsunabhängig im geschützten Rahmen zu begleiten.

Um meiner Arbeit weiter zu folgen kannst du gerne bei www.Instagram.com/isabel_schoenig vorbeischauen.

Außerdem plane ich einen Adventskalender in diesem Jahr auf dem Blog meiner Website: www.isabelschoenig.de. Dort bekommst du sensible Impulse zu deiner Schwangerschaft, Geburt und ersten Zeit mit deinem Baby.

Über Isabel

Isabel ist Begleiterin durch die Zeit der Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett und erste Zeit mit Baby. Ihr ist es wichtig, Frauen zu
stärken, die sexuelle Gewalterfahrung gemacht haben, die Geburt zu erleben, die sie sich wünschen und auf traumasensible Begleitung zu
achten. Sie unterstützt betroffene Frauen auf ihre Trigger zu schauen und sich selbst ernst zu nehmen.

Isabel Schönig. Traumasensible Geburtsvorbereitung
Foto: Isabel Schönig

Isabel hat Soziale Arbeit studiert und möchte mit ihrer Arbeit einen Baustein setzen, die transgenerationale Weitergabe von Trauma zu
beenden. Sie bietet Einzelcoachings, Workshops und Kurse für Frauen an, um sich intensiv mit den Wünschen und Bedürfnissen auf der Reise zu
ihrem Baby zu beschäftigen. Isabel ist Mama zweier wunderbarer Töchter, sie hat eine 2015 im Geburtshaus und eine 2017 zu Hause geboren.

Sie arbeitet als Sozialpädagogin mit Schwangeren und Familien mit Kleinkindern und hat eine Entwicklungspsychologische Beratungsfortbildung (EPB).

Außerdem hat sie eine Entspannungspädagogische Ausbildung, die ihr hilft auf sich zu achten und ihre Kräfte aufzutanken. Daran möchte sie Dich
teilhaben lassen.

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