Stärke dich für deine Geburt: Sieben Tipps für Geburtsvorbereitung in schwierigen Zeiten

Schwangerschaft und Geburtsvorbereitung, aber auch Wochenbett, während andere Menschen aus ihren Wohnungen flüchten müssen, die Corona-Regeln vielleicht gelockert und vielleicht verschärft werden und die Haushaltskasse unter der Inflation und der Spekulation auf Rohstoffe ächzt — das ist nun wahrlich nicht einfach.

Einerseits geht es uns hier eben doch gut. Und andererseits ist vieles gerade eine Belastung. In diesem Beitrag möchte ich dir deshalb sieben Tipps geben, wie du dich dennoch stärken kannst für die anstehende Geburt. Nicht alles passt für alle. Such dir das aus, was dich anspricht.

Fokussiere dich auf deinen Einflussbereich

Du stehst im Stau. An der nächsten Ausfahrt willst du so oder so abfahren. Doch bis dahin sind es noch zehn Kilometer, und nun geht es weder vor noch zurück. Deine Laune sinkt in den Keller. Hinten auf der Rückbank quengelt das Kleinkind. Hunger. Langeweile. Die doofe Sonne scheint mir ins Gesicht. Durst. Der Gurt drückt. Na toll. Das wird die längste Viertelstunde deines Lebens.

[Tipp zum Schauen: Dieses Kleinkind wird erst ruhig, als es Bob-Marley-Musik hört… Link führt zu Youtube mit den entsprechenden Datenschutzbestimmungen.]

Dein Interessensbereich umfasst die Stauursache, den Zeitplan und den zusätzlichen Spritverbrauch. Alles davon beschäftigt dich; nichts davon kannst du ändern.

Dein Einflussbereich liegt innerhalb deines Interessensbereiches. Wie der Name schon vermuten lässt, hast du allerdings Einfluss darauf, was geschieht. Du kannst deinem Kind etwas zu Essen und zu Trinken reichen, du kannst ein Kinderlied oder ein Hörspiel starten, du kannst den Sonnenschutz am Fenster hochziehen. Du kannst auch die Rettungsgasse frei machen, falls das nötig ist. All das sind Aktionen, die innerhalb deines Einflussbereiches liegen.

„Und was, wenn ich kein Essen dabei habe?“ — Dann ist dein Einflussbereich noch kleiner. Und das wiederum kann dich ganz schön ärgern.

Mein Tipp ist deshalb: Weite deinen Einflussbereich auf ein dir angenehmes Maß aus (oder begrenze ihn, falls es dir zu viel wird!!) und fokussiere dich dann auf diesen. Schenke deinem Einflussbereich den überwiegenden Anteil an Energie und Zeit. Und lass den Interessensbereich immer nur kurz das Ruder übernehmen.

Viele der folgenden Tipps sind übrigens konkrete Umsetzungen dieses Tipps!

Stärke deinen Körper

Dein Körper trägt ein neues Leben in sich. Er hat es verdient, dass du dich angemessen um ihn kümmerst. Du brauchst keinen Halbmarathon zu rennen. Tu das, was die gut tut. Beliebt in der Schwangerschaft sind Schwimmen und Yoga. Prinzipiell kannst du aber auch das weitermachen, was du bisher gemacht hast — so lange du den Umfang anpasst.

Wenn du dich allein nicht aufraffen kannst, tu dich mit jemandem zusammen — und sei es nur digital! „Morgen um neun fahren wir schwimmen! Du in Köln, ich in Hannover!“

Aber auch eine wohltuende Massage oder ein Bad können deinem Körper guttun!

Vorschlag: Wo kannst du noch diese Woche deinem Körper etwas Gutes tun? Mach einen Termin, spätestens für nächste Woche!

Ich Gebäre: Schwanger schwimmen -- vielleicht sogar am See? Foto von Jonas Borba
Schwanger schwimmen — vielleicht sogar am See? Foto von Jonas Borba

Genieße die Natur

In jeder Jahreszeit bietet uns die Natur kleine und große Schönheiten. Auch, wenn du schon nicht mehr so mobil bist, kannst du meist auch in der direkten Umgebung wunderbare Momente erleben.

Wächst gerade ein Löwenzahn zwischen zwei Steinen? Siehst du eine Hummel, die von Blüte zu Blüte fliegt? Riechst du den Duft von Äpfeln, die bald reif sind? Freust du dich über die Fußspuren von Hasen im Schnee?

Vorschlag: Schieße jeden Tag ein Foto mit dem Handy von einem schönen Detail in der Natur.

Lies gute Bücher & Geburtsgeschichten

Es tut unglaublich gut, Geschichten zu lesen, die gut ausgehen. Das können natürlich Romane sein, das können aber auch Geschichten sein. Hier auf dem Blog findest du viele Geburtsgeschichten.

Außerdem habe ich auch eine automatisierte E-Mail-Liste erstellt, in der du über 15 Tage hinweg täglich eine positive Geburtsgeschichte direkt in dein Postfach geliefert bekommst. Wenn du Interesse hast, kannst du dich hier eintragen.

Vorschlag: Welches Buch aus dem Regal wolltest du immer mal lesen? Leg los! Oder hol dir hier Inspiration.

Hör gute Podcasts

Gerade wenn du die Hände nicht frei hast, ist es schön, gute Podcasts zu hören. Es gibt mittlerweile einige Podcasts rund um das Thema Geburten. Die will ich demnächst auch noch hier auf dem Blog vorstellen. (Wie immer gilt: Je mehr digitale Hinterntritte, desto schneller…)

Zum Einstieg empfehle ich dir diese Podcastepisoden, bei denen ich zu Gast sein durfte:

Vorschlag: Welche Haushaltsaufgabe kannst du mit einem Podcast verbinden? Such dir einen Podcast, der dir Spaß macht!

Ich Gebaere. Zwei Frauen nehmen einen Podcast auf. Foto: Kate Oseen; https://unsplash.com/@kateoseen
Foto: Kate Oseen

Gönn dir nahrhaftes Essen

Sowohl für dein Baby als auch für dich ist gute Ernährung wichtig. Genieß, was du isst. Und lass dich nicht davon verunsichern, was du vielleicht essen darfst und was nicht.

Einen guten Startpunkt gibt die Seite Familienplanung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Und auch hier im Blog habe ich mir schon ein kostenloses E-Book inklusive Rezeptvorschlägen angeschaut.

Wichtig ist allerdings auch hier: Done is better than perfect — besser, du hast es getan als gar nicht erst angefangen, weil du es nicht perfekt könntest.

Vorschlag: Welches Rezept wolltest du schon immer mal ausprobieren? Plan es für nächste Woche ein!

Lesetipp von Ich Gebaere: Babys Ernährungsreise.

Gezielte Geburtsvorbereitung

Du willst dich noch mehr mit dem Thema Geburtsvorbereitung beschäftigen? Dann empfehle ich dir zweierlei: Vernetze dich mit anderen Schwangeren. Es gibt sowohl online als auch Offline Möglichkeiten dazu. Zu diesem Thema ging es auch in einem der letzten online-Erzählcafés zum Thema Geburten während der Pandemie.

Und natürlich gibt es auch sehr viele gute Kurse. Falls du keinen in deiner Stadt findest, schau dich doch mal auf meiner Vergleichsseite für Online-Geburtsvorbereitungskurse um. Hier gibt es sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Kurse im direkten Vergleich.

Vorschlag: Such dir mindestens eine andere schwangere Person zum Austausch — geh einfach mal mit offenen Augen durch die Straßen 😉

Und deine Tipps?

Sarah hatte anlässlich des Weltfrauentages zu einer Blogparade mit dem Thema „was stärkt dich gerade“ aufgerufen. Ich habe letzten Freitag dazu schon einen persönlichen Beitrag geschrieben, in dem es unter anderem um weniger Medienkonsum, Tanzen und konkrete Hilfe für Geflüchtete. Schau gern auch mal rein.

Ich hoffe, dass dir die sieben Tipps in diesem Beitrag hier helfen werden, dich trotz der weltweiten Umstände auf eine wunderbare Geburt vorzubereiten.

Teile gerne deine Tipps mit mir: Wie schaltest du das Weltgeschehen aus und stärkst dich für die Geburt?

4 Gedanken zu „Stärke dich für deine Geburt: Sieben Tipps für Geburtsvorbereitung in schwierigen Zeiten“

  1. Liebe Katharina,
    wie schön: dein Beitrag zu meiner Blogparade mit Tipps für werdende Mütter kurz vor der Geburt gefällt mir sehr gut – die Anregungen darin finde ich wunderbar konkret, feinfühlig und auch einfach umzusetzen. Sicher ist dabei nicht nur für (Hoch-) Schwangere was dabei!
    Vielen Dank damit bereits für deinen zweiten Beitrag zu meiner Blogparade – und herzliche Grüße
    Sarah

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