Dieter berichtet von der Hausgeburt seines Sohnes Elios. Die Geburt lief sanft und ohne Zwischenfälle. Und vor allem: Dieter konnte dank professioneller Unterstützung im Vorhinein seine Zweifel los lassen, und sich auf die Urkraft seiner Frau verlassen. So bekam er am Ende nicht nur einen gesunden, entspannten Sohn, sondern sogar noch ein wunderbares Kompliment seiner Frau.
Zweifel vor der Hausgeburt
Meine Frau Katrin hatte mir einen Link von Natural Birthing Power* geschickt. Und dann hab ich es getan. Ich hab Kerstin von Natural Birthing Power online für Sonntag gebucht. Und sie hat mich tatsächlich zurückgerufen.
Katrin hatte sich schon die gesamte Schwangerschaft über mit Hypnobirthing*, Meditation und Videos, wie „die sichere Geburt“ beschäftigt. Aber ich benötigte ein vertrauensvolles Gespräch von werdendem Papa zu einem echten Profi auf dem Gebiet der Geburtsbegleitung.
Das entscheidende Telefonat
Kerstin rief mich also zurück und ich war total aufgeregt. Wir führten ein total entspanntes und vertrauensvolles Gespräch. Sofort verstand ich, dass wir im selben Team spielen und sie nahm meine Unsicherheiten ernst. Wir planten zu Hause zu gebären und das war für uns so aufregend, aber auch wirklich die beste Lösung. Mir schossen Unsicherheiten durch den Kopf, so kurz vor dem nahenden Ereignis. Was benötige ich noch zum sicheren Abnabeln oder darf die Plazenta unterhalb vom Kind liegen, ohne dass das Blut „zurückfliesst“ und wann wäre der richtige Zeitpunkt die Nabelschnur zu durchtrennen? Kerstin hat dann das einzig richtige getan, sie hat mich mental an die Hand genommen und mir meine letzte Unsicherheit genommen. Jetzt durfte es losgehen.
Geburtsbeginn, oder nicht?
Freitag Nachmittag kam eine erste Wehe. Ich scherzte noch zu mir, eine Wehe macht noch keine Sturzgeburt und blieb ganz entspannt. Unsere Trauzeugin wollte unsere beiden größeren Kinder nehmen, aber dann dachten wir, was wenn das alles falscher Alarm wäre. So behielten wir sie bei uns und die beiden gingen schlafen. Nur die Kleinste haben wir ausnahmsweise mit einem Zeichentrickfilm beschäftigt.
Gegen 20:15 Uhr meinte Katrin dann zu mir, dass es ganz cool wäre, wenn ich den Geburts-Pool im Wohnzimmer mal so langsam aufstellen würde. Alles klappte und wir blieben total ruhig. Die selbstgefertigte Geburtskerze flackerte, eine sanfte Schwangerschaftsmelodie (Link öffnet Youtube) der CD Divine Birth* erklang und so verwandelte sich das Wohnzimmer in einen Ort voll Ruhe, Magie und Zauber.
[Tipp zum Weiterlesen: Wassergeburt zu Hause – geht das!?]
Intuition statt Kontrolle
Meine Frau stieg nun ins Wasser und bewegte sich intuitiv richtig während sie die Geburtswellen kommen und ziehen ließ. Ich schwieg, blieb in ihrer Nähe und reichte ihr etwas zu trinken, wenn sie es wünschte. Natürlich hielt ich von Zeit zu Zeit auch ihre Hand und ich spürte wie viel Kraft in meiner Frau steckt. Einmal bemerkte ich wie Katrin kurz nach einer heftigen Geburtswelle kicherte.
Die Geburtswellen kamen nun sehr regelmäßig. Um die Lage richtig einzuschätzen zählte ich gedanklich zweimal hintereinander bis neunzig. Jetzt war ich, der bereits alle Geburten meiner drei Töchter erlebte, selbst überrascht. So schnell zog der Sturm noch nie auf. Meine Frau wollte kurz aus dem Wasser steigen als sie eine mächtige Welle spontan innehalten ließ. Und dann sagte sie, dass sie das Wasser nicht mehr verlassen wolle.
Schließlich sagte sie zu mir, dass der Kopf schon da sei. Ich hielt nun meine Hand ins warme Wasser und hielt ihn. Sanft wie der Korken einer Sektflasche entglitt unser Kind, tauchte in meinen Armen auf und wurde von meiner Frau überglücklich empfangen.
In diesem Moment schlich unsere jüngste Tochter herein, sprang mit in den Pool und begrüßte, wie sich später herausstellen sollte, ihren jüngeren Bruder, dem wir den Namen Elios gaben.
Die Hebamme gratuliert nur noch
Alles geschah wie eine Fügung und so stellten wir fest, dass es jetzt der richtige Zeitpunkt sei unsere Hebamme anzurufen. Die Plazenta war schon geboren als Karin eintraf. Neben dem Geburtsgewicht von 3380 Gramm, perfekten Apgar-Werten sowie Länge und Kopfumfang blieb ihr nur uns gemeinsam für unsere wohl eindrucksvollste Geburt zu gratulieren.
An diesem Abend des 14. Februar 2020 schenkte mir meine Frau Katrin, eine Stunde nachdem ich den Pool befüllt hatte, neben meinem ersten Sohn Elios ein Kompliment. Dass ich der beste Geburtsbegleiter gewesen sei, den sie sich vorstellen könnte. Und an dieser Stelle schließt sich der Kreis und ich sage: Danke Kerstin von Natural Birthing Power und Danke an meine geliebte Frau Katrin
Und du, lieber Papa?
Danke, Dieter, dass ich den Beitrag von dir veröffentlichen durfte! Wenn du, lieber Papa, ebenfalls über deine Erlebnisse bei den Geburten eures Kindes erzählen willst, nimm gerne Kontakt zu mir auf!
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1 Gedanke zu „Dieter & Katrin: Hausgeburt aus Sicht eines Papas“