Heute teile ich mit euch in der Mamawelt ein Buch, das mich sehr berührt hat. Es ist con Sarah Welk und heißt Frei: Bester Sommer.
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Um denjenigen gerecht zu werden, die sich mit den Worten „Frau“ oder „Mutter“ nicht identifizieren können, obwohl in ihrer Geburtsurkunde „weiblich“ steht, habe ich mich dazu entschlossen, in meinen eigenen Beiträgen „Mutter“ und „Frau“ jeweils mit dem Inklusionssternchen zu versehen. Ihr werdet also Frau* oder Mutter* lesen (falls der Text von mir kommt und nicht von anderen Menschen). Geschlechtergerechte und inklusive Sprache ist mir ein Herzensthema, allerdings ist (meine persönliche und die gesellschaftliche) Entwicklung dazu noch lange nicht abgeschlossen. Mal sehen, wie ich es in Zukunft angehe. Mehr zum Thema liest du unter anderem hier: Sollte ein Geburtsblog geschlechtsneutral sein, Gebären wie eine Feministin und Sex, Gender, Geburten und die deutsche Sprache.
Frei: Bester Sommer
Berlin, Hamburg, Neapel, Wien … und jetzt: Rottloch. Soll das ein Witz sein?
Klappentext
Joshuas Mutter ist eine erfolgreiche Künstlerin, die auf der Suche nach neuen Inspirationen häufig umzieht. Joshua hat sich daran gewöhnt, nirgendwo richtig dazuzugehören. Warum Freunde finden, wenn man in ein paar Monaten ohnehin wieder weg ist? Und nun also ab in ein Kuhdorf, in dem 8-Jährige Traktor fahren. Was hat sich seine Mutter nur dabei gedacht?
Doch diesmal kommt es anders. Die neue Schule startet das Schuljahr mit einem absolut verrückten Projekt: Die Jugendlichen sollen in kleinen Gruppen mehrere Tage im Wald verbringen. Mit Übernachten. Und ohne Erwachsene. Und so macht sich Joshua mit seinen Mitschülern Nico, Koray, Nina und Nasrin auf in die Wildnis – und plötzlich ist alles auf den Kopf gestellt. Ein Buch über Freundschaft, Abenteuer, erste Liebe – und die Herausforderung, neue Wege zu gehen.
Meine Meinung
Sarah Welk hat mit FREI: Bester Sommer ein grandioses Buch geschaffen, das Jugendliche in unserer Zeit ernst nimmt, sie als vollwertige Menschen sieht und sie als Individuen darstellt, die eben nicht alle über einen Kamm geschoren werden können. Besonders beeindruckt hat mich die nuancierte Darstellung der jugendlichen Protagonist*innen – Welk verzichtet auf eindimensionale Stereotypen und zeichnet stattdessen ein komplexes Bild verschiedener Persönlichkeiten. Jeder Charakter wird als eigenständiges Individuum mit einzigartigen Erfahrungen, Herausforderungen und Perspektiven präsentiert.
Die Autorin illustriert eindrucksvoll, wie unterschiedliche familiäre Hintergründe das Leben junger Menschen prägen. Die verschiedenen Elternhäuser fungieren dabei als Spiegel gesellschaftlicher Diversität, wobei Familienstrukturen sowohl als Herausforderung als auch als Unterstützung dargestellt werden. Die Charaktere entwickeln sich durch die Auseinandersetzung mit ihren familiären Gegebenheiten, ohne dass dabei ein bestimmtes Familienmodell als ideal präsentiert wird.
Demokratische Strukturen
Spannend ist der Rahmen einer demokratischen Schule, die als Gegenentwurf zum traditionellen Bildungssystem fungiert. Durch dieses Setting gelingt es Welk, fundamentale Fragen über unser Bildungssystem aufzuwerfen: Wie viel Freiheit brauchen junge Menschen für ihre Entwicklung? Welche Rolle spielen Vertrauen und Verantwortung im Bildungsprozess? Die Autorin zeigt überzeugend, dass wir das Potenzial der nachkommenden Generation oft unterschätzen und ihnen mehr zutrauen dürfen.
jugendliche Autonomie
Der Roman trägt zu einer wichtigen gesellschaftlichen Debatte bei, indem er das Spannungsfeld zwischen jugendlicher Autonomie und gesellschaftlichen Erwartungen beleuchtet. Welk würdigt dabei die Fähigkeiten und das Potenzial junger Menschen, ohne die Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu beschönigen. Ihr gelingt es, traditionelle Erziehungs- und Bildungskonzepte zu hinterfragen und gleichzeitig neue Perspektiven zu eröffnen.
Sprache
Welks Erzählstil zeichnet sich durch eine authentische, zeitgemäße Sprache aus, die nie aufgesetzt oder bemüht wirkt. Die Dialoge und Situationsbeschreibungen sind durchweg glaubwürdig, und es gelingt ihr, eine gelungene Balance zwischen ernsten Themen und leichteren Momenten zu finden. Die durchdachte Plotstruktur verwebt verschiedene Handlungsstränge zu einem überzeugenden Ganzen.
Mein Fazit
„FREI: Bester Sommer“ ist deutlich mehr als ein gewöhnlicher Jugendroman – es ist ein wichtiger Beitrag zur Diskussion über Jugend, Bildung und Gesellschaft. Sarah Welk gelingt es, komplexe Themen zugänglich zu machen und dabei ihre jugendlichen Leser*innen ernst zu nehmen. Das Buch regt zum Nachdenken über etablierte Strukturen an und macht Mut, neue Wege zu gehen. Es ist ein Plädoyer für mehr Vertrauen in die Jugend und ihre Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen.
Vier Wochen, in denen wir gemeinsam unsere Geburtserfahrungen zu Papier bringen.
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Katharina Tolle
Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.
Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.
Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!