Letzte Woche flatterte ein Buch ins Haus, auf das ich mich schon seit ein paar Wochen freue: Expedition nach Genitalien von Dr. Konstantin Wagner.
Das Buch soll Kindern ab 18 Monaten einen ersten Eindruck von weiblichen und männlichen Genitalien bieten — vollkommen ohne sexuelle Bezüge, sondern einfach nur als Körperteile, die spannend sind und gepflegt werden wollen.
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In diesem Beitrag möchte ich das Buch kurz vorstellen.
Da es im Buch überhaupt nicht um Geburt geht, erscheint dieser Beitrag zusätzlich zu den normalen Mittwochsbeiträgen an einem Montag.
Expedition nach Genitalien: Der Inhalt
Lasse und Mathilda machen mit ihren Eltern einen Ausflug in den Wald. Als die Kinder Pipi machen müssen, fällt den Kindern auf, dass Mathildas Genitalbereich anders aussieht als Lasses.
Mathilda wird von ihrer Mutter abgehalten, damit sie pullern kann, Lasse kann im Stehen pinkeln. Und der Papa erklärt, dass sie sich zu Hause dennoch hinsetzen, „sonst gibt das eine Sauerei“.
Weil die Hygiene im Wald nur bedingt gelingt, erklärt die Mutter Mathilda im Nachhinein nochmal, wie sie ihre Vulva reinigt.
Das nimmt die Familie zum Anlass, ihre Genitalien zu besprechen: Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Genitalien werden genauso gezeigt wie Unterschiede innerhalb eines Geschlechts.
Es geht um Intimhygiene, um Nacktheit im Privaten und in der Öffentlichkeit und kindliches Mitbestimmungsrecht.
Die Texte auf den Seiten sind kurz und präzise; die Dialoge nachvollziehbar. Das Buch eignet sich deshalb hervorragend für eine erste Aufklärungsrunde mit den Kleinsten.
Was ich hervorheben möchte
Ein paar Dinge sind im Buch wirklich toll umgesetzt, und diese möchte ich kurz ansprechen:
- Die Menschen im Buch haben keine Model-Maße. Niemand ist übermäßg „zurechtgemacht“, alle Personen sehen realistisch aus was die Körpermaße angeht.
- Nicht alle Personen haben dieselbe Hautfarbe. Ein Hoch auf Diversität!
- Eltern und Kinder baden zusammen. Ich finde das toll, denn Nacktheit ist eben nicht immer sexuell belegt.
- Das Wort Scham kommt nicht vor. Stattdessen wird von Vulvalippen, Klitoriseichel und Vaginaeingang gesprochen.
Maße, Bilder, Material
Das Buch ist mit seinen quadratischen Abmessungen und dicken Pappseiten optimal für kleine Kinderhände geeignet. Die Bilder sind farbenfroh, aber nicht überzeichnet. Damit eignet sich das Buch wirklich auch schon für die ganz Kleinen.
Fazit: Expedition nach Genitalien
Der Titel ist wohl eher an Eltern gerichtet, denn nur diese verstehen den Wortwitz und überhaupt das Wort „Expedition“. Alles andere im Buch ist ausgesprochen kindgerecht. Und deshalb empfehle ich euch gerne das Buch weiter, falls ihr auf der Suche seid nach einem Buch für Kinder ab 18 Monaten zum Intimbereich von menschlichen Körpern.
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Katharina Tolle
Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.
Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.
Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!
Vielen Dank für die Rezension! Unsere Kinder interessieren sich total für das Thema und ich finde es schön, dass das Buch die Vielfältigkeit zeigt und denke, dass wir uns das holen werden. Danke! 🙂