Verena Krone ist Therapeutin für Psychoneuroimmunologie. Sie beschäftigt sich also mit dem Zusammenspiel des Nervensystems, der Psyche und des Immunsystems. Verenas Blogbeitrag zeigt auf, dass unsere Gesundheit bereits davon beeinflusst wird, wie wir unsere ersten 10 Monate erleben — also die Zeit, bis wir geboren werden. Falls du schwanger bist, hilft dir Verenas Artikel vielleicht dabei, Anpassungen vorzunehmen. Ich möchte trotzdem betonen: Es geht hierbei nicht darum, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Sondern es geht darum, dass du mit mehr Wissen eine bessere Entscheidung treffen kannst. Viel Spaß beim Lesen! ?
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Um denjenigen gerecht zu werden, die sich mit den Worten „Frau“ oder „Mutter“ nicht identifizieren können, obwohl in ihrer Geburtsurkunde „weiblich“ steht, habe ich mich dazu entschlossen, in meinen eigenen Beiträgen „Mutter“ und „Frau“ jeweils mit dem Inklusionssternchen zu versehen. Ihr werdet also Frau* oder Mutter* lesen (falls der Text von mir kommt und nicht von anderen Menschen). Geschlechtergerechte und inklusive Sprache ist mir ein Herzensthema, allerdings ist (meine persönliche und die gesellschaftliche) Entwicklung dazu noch lange nicht abgeschlossen. Mal sehen, wie ich es in Zukunft angehe. Mehr zum Thema liest du unter anderem hier: Sollte ein Geburtsblog geschlechtsneutral sein, Gebären wie eine Feministin und Sex, Gender, Geburten und die deutsche Sprache.
Inhalt
Die unsichtbaren Fäden: Wie die eigene Geburt unsere Gesundheit prägt
Die Reise unserer Gesundheit beginnt nicht mit unserem ersten Atemzug, sondern weit vor unserer Geburt. Als Therapeutin für Psychoneuroimmunologie ist es meine Mission, die vielschichtigen Einflüsse auf die Gesundheit zu beleuchten, insbesondere für berufstätige Mütter, die sich oft müde und gereizt fühlen. In diesem Blogbeitrag tauchen wir tief ein in die faszinierende Welt der pränatalen Einflüsse, um zu verstehen, wie die eigene Geburt einen starken Stempel auf unsere Gesundheit drückt.
Der Einfluss beginnt schon vor deiner Geburt
Die Reise unserer Gesundheit beginnt bereits vor der Geburt, sogar vor der Empfängnis. Die Lebensweise der leiblichen Eltern, ihre Ernährung, ihre emotionale und physische Gesundheit – all dies prägt den Grundstein für das zukünftige Wohlbefinden des Kindes.
Das gesunde Umfeld der Eltern vor der Empfängnis beeinflusst nicht nur die genetische Ausstattung des Kindes, sondern kann auch epigenetische Veränderungen auslösen. Forschungen zeigen, dass Umweltfaktoren wie Ernährung, Stress und Umweltgifte epigenetische Schalter aktivieren können, die die Genexpression beeinflussen. Eine bewusste Lebensweise der Eltern vor der Empfängnis kann somit positive Auswirkungen auf die genetische Programmierung des Nachwuchses haben.
Gesundheit der leiblichen Eltern und ihre Auswirkungen
Die Gesundheit der leiblichen Eltern spielt eine entscheidende Rolle bei der Programmierung der genetischen und epigenetischen Faktoren des Nachwuchses. Genetische Prädispositionen können Krankheitsanfälligkeiten beeinflussen, während epigenetische Faktoren durch Umwelteinflüsse gesteuert werden, die von den Eltern erlebt werden.
Detaillierte genetische Analysen zeigen, dass bestimmte genetische Varianten mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krankheiten verbunden sind. Jedoch sind Genmutationen nicht zwangsläufig Schicksal. Epigenetische Faktoren, die durch den Lebensstil der Eltern beeinflusst werden, können die Aktivierung oder Unterdrückung bestimmter Gene steuern.
Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement können somit dazu beitragen, genetisch bedingte Krankheitsrisiken zu minimieren.
Entwicklung der eigenen Flora ab dem Zeitpunkt der Zeugung
Schon während der Zeugung beginnt die Entwicklung unserer Darmflora, die eine entscheidende Rolle in der Regulierung des Immunsystems spielt. Die Ernährung und der Lebensstil der werdenden Mutter beeinflussen die mikrobielle Vielfalt, die das Immunsystem maßgeblich beeinflusst.
Die Darmflora, auch als Mikrobiom bekannt, ist ein komplexes Ökosystem von Bakterien, Viren und Pilzen, das den Verdauungsprozess steuert und eng mit dem Immunsystem verknüpft ist. Forschungen haben gezeigt, dass das Mikrobiom bereits im Mutterleib beeinflusst wird. Die Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft beeinflusst die Vielfalt der Mikroorganismen im Darm des Neugeborenen.
Eine ausgewogene Ernährung, reich an Ballaststoffen und probiotischen Lebensmitteln, fördert eine gesunde Darmflora. Dies trägt nicht nur zur optimalen Nährstoffaufnahme bei, sondern stärkt auch die Abwehrkräfte des Neugeborenen. Ein Ungleichgewicht im Mikrobiom hingegen kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, darunter Allergien, autoimmunen Erkrankungen und Magen-Darm-Störungen.
Stress im Mutterleib macht uns krankheitsanfälliger: Warum?
Der Einfluss von Stress während der Schwangerschaft ist nicht zu unterschätzen. Der Mutterleib sollte ein sicherer Hafen sein, doch chronischer Stress kann das Hormonsystem des Fötus beeinträchtigen, was zu langfristigen Auswirkungen auf die Stressbewältigungsfähigkeiten und die Anfälligkeit für Krankheiten führen kann.
Stresshormone wie Cortisol, die während stressiger Situationen produziert werden, können die Plazenta durchdringen und den Fötus erreichen. Dies kann die normale Entwicklung des kindlichen Gehirns und des Hormonsystems beeinträchtigen. Studien zeigen, dass Kinder, die während der Schwangerschaft stressigen Situationen ausgesetzt waren, ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen, Verhaltensprobleme und Entwicklungsstörungen haben.
Nicht alle Formen von Stress wirken aber gleich. Ein kurzfristiger, moderater Stress kann sogar förderlich sein, da er die Entwicklung des kindlichen Stressbewältigungssystems fördert. Es sind vor allem chronischer Stress und extrem belastende Situationen, die langfristige Auswirkungen haben können.
Um den negativen Einfluss von Stress zu minimieren, ist es entscheidend, dass schwangere Frauen Strategien zur Stressbewältigung anwenden. Dazu gehören Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, regelmäßige körperliche Aktivität und der Austausch mit unterstützenden sozialen Netzwerken.
Transgenerationelle Themen und ihre Vererbung
Nicht nur Gene, sondern auch Erfahrungen werden weitervererbt. Transgenerationelle Themen, wie traumatische Erlebnisse, können epigenetische Spuren hinterlassen und die psychische Gesundheit der nächsten Generation beeinflussen. Das Verständnis dieser Dynamiken ermöglicht einen tieferen Blick auf die eigene Gesundheit.
Die Idee der transgenerationalen Vererbung bezieht sich darauf, dass traumatische Erfahrungen und unverarbeitete Emotionen von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden können. Dies geschieht nicht nur auf einer psychologischen Ebene, sondern auch auf einer epigenetischen Ebene, indem bestimmte genetische Schalter aktiviert oder deaktiviert werden.
Forschungen haben gezeigt, dass Kinder von Holocaust-Überlebenden beispielsweise eine erhöhte Anfälligkeit für psychische Gesundheitsprobleme aufweisen können, selbst wenn sie nicht direkt traumatischen Ereignissen ausgesetzt waren. Ähnliche Muster wurden bei Menschen mit Eltern festgestellt, die Opfer von Naturkatastrophen, Kriegen oder anderen traumatischen Ereignissen waren.
Die Übertragung transgenerationaler Themen ist komplex und kann durch verschiedene Mechanismen erfolgen. Zum einen können bestimmte Gene, die mit der Stressbewältigung und dem emotionalem Gleichgewicht in Verbindung stehen, beeinflusst werden. Zum anderen können Verhaltensmuster und familiäre Dynamiken, die aus traumatischen Erfahrungen resultieren, von einer Generation zur nächsten weitergegeben werden.
Zum Glück ist die Vererbung transgenerationaler Themen nicht fatalistisch. Die Erkenntnis über diese Zusammenhänge ermöglicht es, bewusster mit den eigenen Erfahrungen umzugehen und sie nicht unreflektiert an die nächste Generation weiterzugeben. Therapeutische Ansätze, die sich mit der Aufarbeitung von traumatischen Erfahrungen beschäftigen, können dazu beitragen, diese transgenerationalen Muster zu durchbrechen und die psychische Gesundheit zu stärken.
Weiterentwicklung der Darmflora durch natürliche Geburt
Die Art der Geburt beeinflusst maßgeblich die Zusammensetzung der Darmflora. Eine natürliche Geburt ermöglicht dem Neugeborenen den Kontakt mit den bakteriellen Keimen der mütterlichen Vagina, was die Grundlage für ein robustes Immunsystem schafft.
Die Bakterien, die während der Geburt auf das Neugeborene übertragen werden, spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung seines Immunsystems. Während eines Kaiserschnitts oder bei einer medizinisch induzierten Geburt kann dieser natürliche Übertragungsweg unterbrochen werden, was zu einer veränderten Zusammensetzung der Darmflora führen kann.
Die Bedeutung der Darmflora für die Gesundheit ist in den letzten Jahren intensiv erforscht worden. Ein gesundes Mikrobiom unterstützt nicht nur die Verdauung, sondern spielt auch eine Schlüsselrolle bei der Regulation des Immunsystems. Kinder, die durch eine natürliche Geburt auf die mikrobielle Vielfalt der mütterlichen Vagina zugreifen können, haben nachweislich ein niedrigeres Risiko für allergische Erkrankungen, Asthma und Autoimmunerkrankungen.
Heutzutage können auch bei einem Kaiserschnitt oder medizinisch induzierten Geburten Maßnahmen ergriffen werden, um die Darmgesundheit des Neugeborenen zu fördern. Der Kontakt mit mütterlichen Bakterien kann durch Haut-zu-Haut-Kontakt, das Abreiben von mütterlichen Sekreten auf die Haut des Neugeborenen und die Verabreichung von probiotischen Präparaten unterstützt werden.
Wie Stillen Einfluss auf deine Gesundheit hat
Die Muttermilch ist ein einzigartiges Elixier der Gesundheit. Sie enthält nicht nur Nährstoffe, sondern auch Antikörper und probiotische Substanzen, die die Entwicklung eines starken Immunsystems fördern. Gestillte Babys haben nachweislich eine geringere Anfälligkeit für Infektionen und Allergien.
Muttermilch ist mehr als nur eine Quelle von Nahrung. Sie ist eine komplexe Flüssigkeit, die speziell auf die Bedürfnisse des Neugeborenen zugeschnitten ist. Antikörper in der Muttermilch schützen das Baby vor Infektionen, während probiotische Bakterien die Entwicklung einer gesunden Darmflora unterstützen.
Die positiven Auswirkungen des Stillens auf die Gesundheit erstrecken sich über die frühe Kindheit hinaus. Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko für chronische Krankheiten wie Diabetes, Übergewicht und bestimmte Krebsarten. Zudem fördert das Stillen die Bindung zwischen Mutter und Kind und hat positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit sowohl der Mutter als auch des Babys.
Haltet bei eurer Entscheidung im Hinterkopf, dass Stillen nicht immer möglich ist, und jede Mutter und jedes Baby einzigartig ist. Wenn das Stillen nicht möglich ist, gibt es qualitativ hochwertige Säuglingsnahrungen, die eine angemessene Ernährung gewährleisten können.
Fazit
Unsere Gesundheit ist ein faszinierendes Puzzle, dessen Teile schon vor unserer Geburt gelegt werden.
Als Mütter (und Väter) tragen wir nicht nur die Verantwortung für unsere eigene Gesundheit, sondern auch für die zukünftige Gesundheit unserer Kinder.
Ein bewusster Blick auf die pränatalen Einflüsse ermöglicht es uns, die unsichtbaren Fäden zu erkennen, die unsere Gesundheit für Generationen weben.
Indem wir diese Zusammenhänge verstehen, können wir aktiv zu unserem eigenen Wohlbefinden und dem unserer Nachkommen beitragen. Es liegt in unserer Macht, die unsichtbaren Fäden der Gesundheit zu entwirren und eine Grundlage für ein erfülltes, energievolles und gesundes Leben zu legen.
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Verena Krone
Gesundheitscoaching & Psychoneuroimmunologie
Was meine Kundinnen, Kunden und ich (fast) alle gemeinsam hatten? Es ging unserem Körper wirklich nicht gut. Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse, Mitochondrien und Nebennieren. Wundervolle Organe, die helfen ein energievolles und gesundes Lebens genießen zu können. Doch nur, wenn sie in Balance sind.
Fehlt uns Energie, stimmt hier etwas nicht. Heute verstehe ich die Zusammenhänge, gebe mein Wissen und meine Erfahrungen weiter.
Heute begleite ich andere Mompreneurs raus aus der Erschöpfung, rein in ein energievolles und gesundes Leben.
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Katharina Tolle
Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.
Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.
Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!