Michaela erzählt davon, wie sie beim ersten Kind einen Zwilling verlor, die Geburt nur knapp durchstand, und beim zweiten Kind das Singen als Meditation nutzte, um ihren Sohn zu gebären.
Ich habe beides durchlebt — Geburtstrauma und Traumgeburt.
Das erste Kind: Nur knapp dem Notkaiserschnitt entkommen
Meine beiden Kinder sind absolute Wunschkinder. Mit meiner Tochter wurde ich sehr schnell schwanger. Schon der Beginn der Schwangerschaft war dramatisch: Knapp der Ausschabung entgangen, bekam ich eine Sturzblutung, die mich völlig schockte.
Völlig panisch fuhr ich in das Krankenhaus und es wurde festgestellt, dass mit meinem Baby alles in Ordnung sei. Damals war ich sehr erleichtert. Heute weiß ich, dass ich damals ihren Zwilling verloren habe.
Ich bekam Wasseransammlungen, nahm 30 kg zu und freute mich sehr auf mein Kind.
Am 08.01.2002 machte sie sich dann, etwas zu früh, auf den Weg.
Die Geburt war ein Alptraum.
Ihre Herztöne waren nicht in Ordnung und ihr musste sogar drei mal, während sie noch in mir drin war, Blut aus dem Kopf abgenommen werden. Ich dachte jeden Moment, sie stirbt.
Es war der blanke Horror. Alle Gelassenheit und Freude war weg… Nur Panik.
Im allerletzten Moment konnte ein Notkaiserschnitt abgewendet werden und meine Tochter Celine kam am 09.01.02 natürlich zur Welt.
Ich war unendlich glücklich, aber traumatisiert.
Das 2. Kind:
Als ich 2007 wieder schwanger wurde, war meine Freude riesengroß; aber natürlich ploppten die Ängste wieder hoch.
Die Schwangerschaft verlief aber ohne Komplikationen. Je näher der Termin rückte, desto sicherer war ich mir, dass ich mich anders darauf vorbereiten wollte, als beim ersten Mal.
Kein Geburtenvorbereitungskurs, keine Ratgeber… Nur Urvertrauen und mich selber und mein Kind spüren.
Die Wehen gingen los — und zwar mit einer Heftigkeit und Schnelligkeit, die mich im wahrsten Sinne umhaute. Ich besann mich aber schnell, und fand ganz intuitiv meinen Weg. Ich begann zu singen.
Die Geburt dauerte 3 Stunden und 25 Minuten, war heftiger als die 1. (Mit Dammriss 3. Grades und Klitorisriss), aber ich strahlte über das ganze Gesicht, weil ich meinen Sohn Elias singend zur Welt gebracht habe. Am 07.02.08.
Auch, wenn alle Anwesenden mich für verrückt erklärten, war ich mir sicher: Das ist mein Weg.