Puh. Das ist nun wirklich keine einfache Blogparade, zu der Lorena Hoormann da aufgerufen hat: 100 Dinge, auf die ich stolz bin. Ich habe mich dran gewagt. Ein spannendes Experiment.
Als Service für dich verlinke ich in meinen Beiträgen Produkte oder Dienstleistungen. Manchmal sind das Affiliate-Links. Ich erhalte also eine Provision, ohne dass du mehr zahlst. Affiliate-Links sind mit einem Sternchen (*) gekennzeichnet.
Um denjenigen gerecht zu werden, die sich mit den Worten „Frau“ oder „Mutter“ nicht identifizieren können, obwohl in ihrer Geburtsurkunde „weiblich“ steht, habe ich mich dazu entschlossen, in meinen eigenen Beiträgen „Mutter“ und „Frau“ jeweils mit dem Inklusionssternchen zu versehen. Ihr werdet also Frau* oder Mutter* lesen (falls der Text von mir kommt und nicht von anderen Menschen). Geschlechtergerechte und inklusive Sprache ist mir ein Herzensthema, allerdings ist (meine persönliche und die gesellschaftliche) Entwicklung dazu noch lange nicht abgeschlossen. Mal sehen, wie ich es in Zukunft angehe. Mehr zum Thema liest du unter anderem hier: Sollte ein Geburtsblog geschlechtsneutral sein, Gebären wie eine Feministin und Sex, Gender, Geburten und die deutsche Sprache.
Bei der Erstellung dieser Liste von Dingen, auf die ich stolz bin, ist es mir wichtig, anzumerken, dass ich mir meiner privilegierten Lebensumstände bewusst bin. Viele der genannten Punkte sind nicht nur das Ergebnis persönlicher Anstrengungen, sondern auch das Resultat günstiger Lebensumstände und Möglichkeiten, die nicht jedem zur Verfügung stehen.
Einige der aufgeführten Aspekte könnten auch als Gründe für Dankbarkeit betrachtet werden, da sie auf Chancen und Ressourcen hinweisen, die ich nutzen konnte. Dennoch bin ich stolz darauf, dass ich diese Möglichkeiten ergriffen und bestimmte Prioritäten in meinem Leben gesetzt habe, auch wenn es mir manchmal schwerfällt, dies so direkt auszudrücken.
Diese Liste spiegelt sowohl meine persönlichen Entscheidungen als auch die Umstände wider, die es mir ermöglicht haben, diese Entscheidungen zu treffen. Sie ist eine Reflexion meiner Werte, Errungenschaften und des Weges, den ich bisher gegangen bin, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass nicht jeder die gleichen Ausgangsbedingungen hat.
100 Erfahrungen und Projekte, auf die ich stolz bin
Die Reihenfolge hat nichts mit einer Wertung zu tun. Ich habe alles einfach über meine Sprache-zu-Text-App Voicenotes* gesammelt und dann später nach Kategorien sortiert.
Beruflich / Geschäftlich
- Ich habe mich vor fünf Jahren getraut, ein Gewerbe und meine Freiberuflichkeit anzumelden.
- Das von mir lektorierte Buch „Jede Frau“ stand in der Schweizer Bestsellerliste auf Platz 4.
- Ich habe mittlerweile drei Bücher geschrieben:
- Ich war eine Zeitlang Sprecherin unseres Unternehmerinnen-Netzwerks.
- Mit Marianne Richter habe ich zusammen das E-Book und die Audio-Datei Affirmationen zur Geburt herausgebracht.
- Ich bin Mentorin im Mompreneurs-Club*.
- Ich verdiene mein Geld mit dem, was mir Spaß macht.
- Seit mittlerweile über sechs Jahren schreibe ich diesen Blog.
- In dieser Zeit habe ich über 670 Beiträge veröffentlicht (Krass, ich habe gerade ausgerechnet, dass das seit Januar 2018 fast 2 Beiträge pro Woche sind…).
- Meine Kund*innen schreiben mir, wie viel besser ihre Texte durch meine Zuarbeit geworden sind.
- Meine Webseite sieht mittlerweile halbwegs sinnvoll aus.
- Ich war beim Mompreneurs Live Retreat.
- Es gibt mittlerweile viele wunderbare Meinungen von Kund*innen hier auf dem Blog.
- Dass ich mich selbstständig gemacht habe, hat andere Menschen laut eigener Aussage dazu inspiriert, ebenfalls den Schritt zu wagen.
- Meine Umsätze sind die letzten drei Jahre jeweils gestiegen.
- Seit 2021 habe ich jedes Jahr einen Adventskalender mit Geburtsgeschichten veröffentlicht.
- Ich habe viele Interview mit tollen Menschen veröffentlichen dürfen. Stolz bin ich auf jedes einzelne.
- Mein Online-Business läuft ohne Social Media Accounts.
- Ich habe schon soooo viele tolle Geburtsgeschichten für meine Kund*innen aufschreiben dürfen, die teilweise sogar als gedrucktes Buch bei ihnen im Regal stehen!
- Ich habe eingesehen, dass ich nicht immer alles selber machen muss.
Bildung und persönliche Entwicklung
- Ich habe ein Masterstudium abgeschlossen, obwohl es ein fachfremder Master war.
- Ich habe Finnisch bis auf das Niveau von C1 gelernt.
- Ich habe mein Latinum bestanden.
- Ich habe mein Abitur mit 1,1 abgeschlossen.
- Ich konnte Unikurse auf Finnisch besuchen.
- Weil ich in der Schule nicht viel über Pflanzen gelernt habe, habe ich mir selbst einiges beigebracht und weiß nun immer häufiger, welche Kräuter und Pflanzen aus dem Garten ich für welche Salate, Speisen oder Butter nutzen kann.
- Ich habe mein Bachelor-Studium trotz Auslandsjahr und Nebenjob in Regelstudienzeit abgeschlossen.
- Ich habe auf Finnisch geträumt.
- Ich habe mich durch Mathe- und Statistik-Klausuren gekämpft, die mir wirklich nicht leicht gefallen sind.
- Ich denke bei LaTeX nicht an eine Domina.
- Ich habe keine Angst vor R (auch wenn ich mich erstmal wieder einarbeiten müsste).
- Ich bin ein Daten-Trüffelschwein.
- Ich bin nach dem Abi zum Studium nach Berlin gezogen.
- Ich war zwei mal bei Schüleraustauschen mit unserer russischen Partnerschule dabei und habe in dieser Zeit sogar ein wenig russisch aufgeschnappt.
Familie und Erziehung
- Mein Mann und ich haben bei allen drei Kindern fast gleich viel Elternzeit genommen. (Ist auch langfristig finanziell sinnvoll!)
- Ich lese den Kindern abends regelmäßig vor.
- Wir strukturieren unseren Zeitplan so, dass wir den Kindern ihre Sportnachmittage ermöglichen können (wird im beginnenden Schuljahr nochmal eine Herausforderung…).
- Wir legen Geld für unsere Kinder zurück, anstatt es für mehr Konsum auszugeben.
- Ich habe die Verlegung ins Krankenhaus bei der Geburt meines ersten Sohnes aufgearbeitet.
- Ich habe trotz der Schwierigkeiten bei der Geburt des ersten Kindes beim zweiten eine Hausgeburt angestrebt und umgesetzt.
- Ich gehe offen mit meiner Fehlgeburt um.
- Ich habe nach der Hausgeburt unserer Tochter Mitte Dezember die Logistik für Weihnachten hinbekommen.
- Mein Mann und ich sind seit mittlerweile neun Jahren verheiratet und haben immer noch Sex.
- Meine Kinder werden von fremden Menschen grundsätzlich als „höflich“ und „gut erzogen“ bezeichnet, dabei sind sie zu Hause einfach normal — mal frech, mal anschmiegsam, mal laut, mal leise.
- Ich habe den Überblick über unsere Finanzen, sorge vor und betreibe kein “Management by Kontostand”.
- Ich bin mir meiner Rosa-Hellblau-Momente bewusst und versuche aktiv, meinen Kindern zu beschreiben, wann Vorurteile ins Spiel kommen.
Gesundheit und Wohlbefinden
- Ich beschäftige mich in diesem Jahr sehr viel mehr mit gesunder Ernährung.
- Ich halte mich jede Woche mit EMS-Training fit.
- Ich konnte meine Lungenentzündung zu Hause auskurieren, weil meine Lungenleistung vor der Erkrankung gut genug war.
- Ich stehe ohne Wecker morgens vor 6 Uhr auf.
- Ich trinke keinen Alkohol.
- Ich bin 800 Stufen am Stück gegangen.
- Ich rauche nicht.
- Ich bin nach und nach auf Barfußschuhe umgestiegen.
- Ich bin stärker, als ich aussehe – Krafttraining sei dank!
- Meine Teevorräte sind im Familienkreis legendär (und sehr beliebt).
- Immer mal wieder versuche ich mich an der Challenge, 100 Pflanzenarten in 10 Tagen zu essen. Geschafft habe ich es noch nicht, aber ich werde besser!
- Jeden Morgen dusche ich kalt.
- Ich habe meine Neurodermitis in den Griff bekommen.
- Ich rasiere meinen Körper nicht.
Soziales Engagement und Verantwortung
- Wir beschäftigen unsere Putzhilfe nicht schwarz.
- Ich habe bei einer AfD-Veranstaltung gegen die volksverhetzenden Reden dort gesprochen.
- Ich engagiere mich regelmäßig bei Wahlen als Wahlhelferin – 2019 selbst mit Baby.
- wir haben ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.
- Ich kaufe Bio-Lebensmittel.
- Ich war 2009 und 2010 Organisatorin der Vortragsreihe der UNiGruppe der DGVN.
- Ich habe mehrere Wahlperioden als Vorstandsmitglied des Landesverbandes Berlin-Brandenburg der DGVN mitgewirkt.
- Ich engagiere mich im Verein Mother Hood e.V.
- Ich war mehrere Wahlperioden das jüngste Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen.
- Ich gehe auf Demos gegen rechts.
- So viel wie möglich kaufe ich hier im Dorf, und wenn ich Dinge im Internet bestelle, dann (wenn möglich) bei kleinen Manufakturen.
Persönliche Leistungen und Erfolge:
- Beim Fachtag zu Geburtsvorbereitungskursen von Mother Hood habe ich eine Podiumsdiskussion moderiert.
- Beim IsraMUN 2011 wurde ich als Best Speaker ausgezeichnet.
- 2012 durfte ich beim IsraMUN als Komitee-Vorsitzende in der Commission on the Status of Women dienen.
- Ich habe während meines Studiums verschiedene Planspiele zu UN-Gremien an verschiedenen Schulen durchgeführt.
- 2013 war ich als Under-Secretary General an der Durchführung das IsraMUN wesentlich beteiligt.
- Beim 24-Stunden-Schwimmen 2002 bin ich mehr als 10 Kilometer geschwommen.
- Beim 24-Stunden-Schwimmen 2003 bin ich mehr als 12 Kilometer geschwommen.
- Ich habe 2009 den „Einblicke- und Ausblicke“-Tag für unsere UN-Hochschulgruppe mitorganisiert.
- Ich habe zwei mal Ban Ki-moon getroffen.
- Mit gerade 14 Jahren habe ich vier Wochen Praktikum im Bundestag gemacht (wobei der spannendere Aspekt war, dass ich in der Zeit allein in Berlin gewohnt habe…).
- Ich habe im Rahmen des Nobel for Peace Summits mit Muhammed Yunus zu Abend gegessen und ein Foto mit ihm schießen dürfen.
- Ich war 2011 mit zwei Freunden für zwei Wochen in Südamerika unterwegs – nur mit Rucksack. Wir waren morgens die ersten auf der Höhe von Machu Pichu.
- Ich habe es geschafft, ein riesiges Wohnmobil heil von A nach B zu fahren – und das schon mehrfach.
- Ich habe einen Hänger-Führerschein.
Lifestyle und persönliche Werte
- Seit 15 Jahren nutze ich keine Hormone mehr zur Verhütung.
- Den Großteil der Bücher im Bücherregal habe ich auch tatsächlich gelesen.
- Ich bin realistisch genug, zu wissen, dass wir uns kein eigenes Pferd anschaffen können (obwohl es mich immer wieder dahin zieht…).
- Menschen fragen mich, ob (okay, eher: wann) bei uns wieder eine Party stattfindet, weil diese Partys sowohl für Erwachsene mit als auch ohne Kinder legendär sind.
- Mein Freundeskreis ist einfach genial, und ich bin stolz darauf, sie zu haben. Sie machen es zum Beispiel sehr einfach, mit ihnen große Partys zu organisieren, weil alle mit anpacken und niemand sich einfach nur zurücklehnt.
- Ich lass mich beim Tanzen gut führen und kann die meisten Tänze auch selber führen.
- Ich kann zumindest die Grundschritte und einfachsten Drehungen in 16 verschiedenen Paartänzen (Langsamer Walzer, Wiener Walzer, Europäischer Tango, Quickstep, Foxtrott, Disco Fox, Slow Fox, Cha Cha Cha, Rumba, Jive, Salsa (NY und kubanisch), Bachata, West Coast Swing, Rock’n’Roll, Polka, Samba. Lindy Hop, Knotentanz, Finnischer Tango und Humppa habe ich auch mal ausprobiert, aber da erinnere ich mich an zu wenig.)
- Ich gebe mich nicht geschlagen, wenn etwas logistisch schwer zu erreichen ist, sondern finde passende Optionen, zum Beispiel für unseren Urlaub…
- Ich sage mittlerweile nicht jedes neue Großprojekt zu, was an mich herangetragen wird.
- Ich habe immer wieder ausgefallene Geschenkideen.
- Ich habe mich getraut, ein (aus meiner Sicht) riesiges Auto zu kaufen, damit drei Kindersitze reinpassen. Und mittlerweile kann ich den Wagen auch in mega-enge Parklücken bugsieren (s0 eng, dass die Tür nicht mehr aufgeht und ich stattdessen durch die Schiebetür an der Seite aussteige…).
- Ich schaffe es, unsere Miezekatze einzufangen, wenn sie zur Tierärztin muss. (Narben als Beweise gibt es auch.)
- Ich widerstehe relativ häufig dem Geruch unseres Dönerladens, selbst wenn der Geruch sogar auf unserer Terrasse zum Essen einlädt (seufz).
- Jedes Jahr backe ich aus unserem Gartenobst Kuchen und friere die Reste ein.
- Ich laufe auch mit provokativen Kleidungsstücken durch die Gegend, zum Beispiel mit einem Viva La Vulva-Shirt.
- Ich habe die Sprecherinnenfunktion im Unternehmerinnen-Netzwerk aufgegeben, als ich merkte, dass es mir zu viel wurde — obwohl ich darum gebeten wurde, weiterzumachen.
- Ich erinnere mich (fast) immer an Geburtstage und Hochzeitstage im Familien- und Freundeskreis und schicke eine kurze Nachricht.
- Ich traue mich immer wieder an neue Werkzeuge, so habe ich zum Beispiel letztens nicht nur einen Bandschleifer, sondern auch einen Bohrmeißel bedient.
- Ich bin schon mehrfach vom Pferd gefallen und immer wieder aufgestiegen.
- Ich traue mich, einen Blogpost zum Thema „Worauf ich stolz bin“ zu schreiben.
- Ich bilde mich kontinuierlich fort, zum Beispiel durch das Lesen von Büchern, aber auch durch Coachings.
- Ich fahre innerhalb unseres Dorfes nicht Auto, sondern Lastenrad.
- Die Großeltern und Urgroßeltern bekommen jedes Jahr einen Fotokalender, obwohl ich da eigentlich keinen Bock drauf habe. Aber der Blick in die leuchtenden Augen ist es wert.
Fazit: 100 Dinge, auf dich ich stolz bin
Diese Liste ist über mehrere Wochen entstanden. Und ich muss gestehen, dass ich auch immer mal bei anderen Listen reingeschaut habe, um mir Inspiration zu holen. Ist das geklaut? Ich würde sagen, es ist einfach nur die Erweiterung des eigenen Blickwinkels, denn natürlich sind nur diejenigen Dinge in meiner Liste gelandet, die ich für mich so sehe.
Mir fällt beim Lesen der Liste auf, dass ich Stolz vor allem für erbrachte Leistung empfinde, nicht aber so sehr für Charakterzüge oder Emotionen. Und das finde ich in der Tat bezeichnend. Fleißbienchen und To-Do-Listen waren schon immer mein Ding.
Ich hoffe, dass ich, wenn ich eine solche Liste mal wieder schreibe, auch mehr auf Dinge wie „Ich kann gut zuhören“ achten werde.
Auch in diesem Jahr gibt es einen Geburtsgeschichten-Adventskalender und ein paar Adventsverlosungen. Sei dabei!
Wöchtenliche Updates zu neuen Beiträgen
Katharina Tolle
Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.
Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.
Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!