Unsere Kinder wissen von unserem Sternenbaby

In diesem Beitrag beschreibe ich, wie wir unseren Kindern kindgerecht von meiner Fehlgeburt und unserem Sternenbaby erzählt haben.

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Nächste Woche ist es genau fünf Jahre her, dass ich eine Fehlgeburt erlitt. Unsere Jüngste ist mittlerweile vier Jahre alt. Und manchmal erzählt sie von unserem Sternenbaby. Viele Erwachsene, die das hören, sind erstaunt. Doch für uns war es selbstverständlich, meine dritte Schwangerschaft und deren Ausgang nicht geheim zu halten.

Doch der Reihe nach: 2014 und 2016 kamen unsere Söhne zur Welt. Anfang 2018 wurde ich wieder schwanger und verlor das Kind früh. Meine Gedanken habe ich damals aufgeschrieben.

Nach der Fehlgeburt wurde ich ohne erneute Monatsblutung wieder schwanger und gebar 42 Wochen später unsere Tochter. Es war eine wundervolle Wassergeburt zu Hause.



Schon immer haben wir mit unseren Kindern offen über ihre Geburten gesprochen. Das gehörte und gehört für uns einfach dazu. Und irgendwann erzählten wir also: Erst kam Paul, dann Benjamin, dann Stefanie. Nein, stimmt nicht. Zwischen Benjamin und Stefanie liegt noch unser Sternenkind.

Die Fragen meiner Kinder zu unserem Sternenbaby

Ich weiß nicht mehr, wann genau es war, und ich erinnere mich auch nicht mehr wörtlich an den Gesprächsverlauf. Aber nun, da das Thema einmal da war, kamen natürlich die Fragen unserer Kinder hoch. Was ist ein Sternenbaby? Warum ist es so früh gestorben? Wie war das für mich als Mutter? Hat unser Sternenbaby einen Namen? Haben viele Leute Sternenbabys?

All diese Fragen unserer Kinder möchte ich nachfolgend beantworten – und zwar so, wie ich sie für unseren Nachwuchs beantwortet habe.

Was ist ein Sternenbaby?

Sternenbabys sind Babys, die vor der Geburt oder kurz danach sterben. Viele Menschen stellen sich vor, dass sie nach ihrem Tod von den Sternen auf uns herabblicken. Deshalb nennen wir sie Sternenbabys.

Warum ist unser Sternenbaby so früh gestorben?

Wenn der Körper merkt, dass irgendetwas in der Schwangerschaft nicht gut läuft, möchte er die Schwangerschaft abbrechen. Das passiert sogar relativ häufig. Je kürzer die Schwangerschaft bisher war, desto häufiger passiert es. Es kann aber auch noch spät in der Schwangerschaft passieren. Die Mutter trägt daran keine Schuld. (Von den wenigen Ausnahmen, beispielsweise bei massivem Alkoholmissbrauch, erzähle ich meinen Kindern bisher nicht.)

Wie war das für mich als Mutter?

Mein Körper hat die Fehlgeburt von alleine eingeleitet und auch durchgezogen. Ich brauchte keine Medikamente. Ich brauchte allerdings die Unterstützung von Papa, meiner Hebamme und meiner Frauenärztin sowie guten Freundinnen. Denn ich war sehr traurig. Sie haben mich umarmt und mir geholfen.

Hat unser Sternenbaby einen Namen?

Viele Menschen geben ihren Sternenbabys Namen. Papa und ich haben uns dagegen entschieden. Unser Sternenbaby ist unser Sternenbaby.

Haben viele Menschen Sternenbabys?

Ja, viele Familien haben auch ein Sternenbaby – oder auch mehrere. Doch nicht alle Menschen wollen darüber sprechen. Das sollten wir akzeptieren.

Sternenbabys vor den eigenen Kindern geheim halten oder nicht?

Kinder merken, wenn mit uns etwas nicht stimmt. Wenn wir nicht so zugewandt sind wie sonst, projizieren sie das schnell auf sich: Ich bin Schuld. Um das zu verhindern, hilft es, den Kindern zu sagen, warum es uns nicht gut geht. Genau so war es für uns. Natürlich erzähle ich einem zweijährigen Kind andere Details als einem Zwölfjährigen. Keine Frage.

Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht, den Raum zu öffnen und dann einfach zu schauen, welche Fragen so kommen. Ich kann mir vorstellen, dass irgendwann vielleicht noch konkretere Fragen zum Ablauf kommen: Warst du im Krankenhaus? Wie schmerzhaft ist eine Fehlgeburt? Hast du vorher schon was gemerkt?

Doch bis diese Fragen von den Kindern kommen, warte ich einfach.

Bis dahin tut es mir gut, diese Erfahrung und dieses Baby nicht verschweigen zu müssen. Es hat seinen Platz in der Familie — und das heißt eben auch, dass nicht nur Erwachsene davon wissen, sondern auch unsere Rasselbande.

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Wissen deine Kinder von deinem Sternenkind?

Hast auch du ein Sternenkind? Wissen deine Kinder davon? Hinterlass mir gerne einen Kommentar!

1 Gedanke zu „Unsere Kinder wissen von unserem Sternenbaby“

  1. Mein Sohn (damals 3,5j.) wusste, dass ich schwanger war und dass ein Geschwisterchen unterwegs ist, somit war es für uns auch selbstverständlich ihm zu erzählen, dass das Baby leider nicht weitergewachsen ist und ich deshalb ins Krankenhaus musste. Wir gehen auch im Bekanntenkreis sehr offen mit dem Thema um. Erst kürzlich schaffte ich es jedoch, die Worte „gestorben“ und „tot“ statt „nicht weitergewachsen“ meinem Sohn gegenüber zu verwenden. Ich bin nun (ein halbes Jahr später) wieder schwanger und mein Sohn erzählt auch zb innerhalb der Familie ganz offen, dass das vorige Baby gestorben ist und das jetztige aber nicht. Das finde ich schön, hier kein Geheimnis aus etwas zu machen, das uns so stark betrifft.

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