Für eine gebärende Frau ist die Doula eine Begleiterin, eine Stütze, eine „Wohlfühlbeauftragte“. Heutzutage übernehmen auch immer mehr werdende Väter oder Partnerinnen diese Aufgaben. Es gibt aber immer auch Situationen, in denen bereits vorher feststeht, dass innerhalb der Familie oder des engen Freundeskreises keine Person zur Verfügung steht, die gebärende Frau zu begleiten.
Der Begriff Doula kommt aus dem Griechischen und bedeutet Dienerin oder Magd.
Doula, Hebamme, Geburtshelfer, Ärtz*innen?
Doulas sind (normalerweise) keine Hebammen oder Ärztinnen. Sie haben bei der Geburt auch keine medizinische Funktion. Sie sind während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Tagen (und Wochen) danach eine Unterstützung für dich als Gebärende. Hebammen haben einen engen Zeitplan, denn sie bekommen nur wenig Geld pro Leistung. Ärzt*innen haben dein medizinisches Wohlergehen und das deines Kindes im Blick — für weitere Annehmlichkeiten fehlt auch ihnen oft die Zeit. Und falls du dein Kind in einem Krankenhaus mit Schichtdienst zur Welt bringst, kann es gut sein, dass du das medizinische Personal bei der Geburt das erste Mal siehst. Für viele Frauen ist es schön, in dieser Situation eine vertraute Person an der Seite zu haben, die nur für sie da ist. Während deiner Schwangerschaft konntet ihr eine Beziehung zu einander aufbauen; du konntest deine Ängste, Sorgen, Wünsche und Ideen mitteilen und diskutieren. Die Doula weiß also, was dir gut tut, was dich stört, wovor du Angst hast. Das ist gut, denn sie kann dieses Wissen an das medizinische Personal weitergeben, selbst wenn du es gerade nicht kannst oder willst.
keine Erfindung der Neuzeit — aber neu strukturiert
Doulas sind prinzipiell keine neue Erfindung. In vielen Gesellschaften ist oder war es üblich, dass sich andere Frauen während der Geburt um die Gebärende kümmern; auch jenseits der Hebamme. Neu ist, dass es weltweite Doula-Vereinigungen gibt, in denen sich Doulas zusammenschließen. Sie können sich so leichter austauschen, von einander lernen, und natürlich auch ihre Interessen vertreten. In Deutschland gibt es eine mehrere Weiterbildungen zur Doula. Voraussetzung ist meistens, dass du selber einmal ein Kind zur Welt gebracht hast. Viele Frauen arbeiten aber auch ohne Zertifizierung als Freie Doula. (Siehe auch diesen Beitrag über freie und zertifizierte Doulas.)
Doulas haben sich dem Wunsch verschrieben, dich während der Schwangerschaft und bei der Geburt so zu unterstützen, wie du es brauchst. Das Doula-Dasein ist eine Berufung, kein Job. Und nichtsdestotrotz: Auch Doulas müssen (in den allermeisten Fällen…) Geld verdienen. Und so kostet eine Doula-Begleitung. Die meisten Doulas nennen dir ihre Vorstellungen auf Anfrage. So weit ich weiß, werden die Kosten leider nicht von den Krankenkassen übernommen. (Wenn du anderes weißt, lass es mich wissen!)
Wenn du dich für die Unterstützung durch eine Doula interessierst, schau doch mal in meiner Liste von Doula-Kontakten nach.
Über den Unterschied zwischen zertifizierten und freien Doulas kannst du auch hier weiterlesen:- Zeugnis oder keines? Über freie und zertifizierte Doulas.
Was hältst du davon, eine Doula zu engagieren? Wie sind deine Erfahrungen mit Doulas? Lass es mich gerne in einem Kommentar wissen!
9 Gedanken zu „Was ist eine Doula?“