Hallo zum 11. Tag des Geburtsgeschichten-Adventskalenders. Simone erzählte gestern bereits von ihrer VBAC. Heute erzählt sie, wie ihr drittes Kind zur Welt kam: Bei einer ungeplanten Alleingeburt.
Eine Liste aller Beiträge siehst du am Ende des Textes.
Geburtsbericht Raphael: 27.05.2020 – Ungeplante Alleingeburt
2015: geplanter Kaiserschnitt 10 Tage vor ET, da mein Becken (laut Beckenvermessung mittels CT) nicht für Spontangeburten geeignet sei.
2017: wunderschöne, interventionsfreie, ambulante Klinikgeburt im Wasser.
27.05.2020: aus der geplanten Hausgeburt mit Hebamme wird eine ungeplante Alleingeburt.
Wichtigste Erkenntnis aus dieser (Allein)Geburt: auch natürliche Geburten verlaufen nicht immer nach Schema F.
Geburtsbeginn mit Wehen
Dienstag 26.05.: Die Vorwehen/Übungswehen der letzten Tage fühlen sich heute irgendwie anders an.
Um 20:00 bringe ich die Mädchen (3 und 5) ins Bett. Während der Gute-Nacht-Geschichte werden die Vorwehen stärker und häufiger. Als beide Kinder schlafen, stehe ich wieder auf und informiere meinen Mann darüber.
Regelmäßige Wellen und Durchfall ab ca. 21:00.
Die Wellen werden ab 22:00 intensiver, im 4 – 10 Minuten Takt.
Ich informiere vorsichtshalber schon mal die Hausgeburts-Hebamme.
Ab Mitternacht nur noch 3 – 5 Minuten Abstand.
Ich freue mich und gehe davon aus, dass unser Zwerg bei Sonnenaufgang vielleicht schon bei uns sein wird.
Um 01:00 wecke ich meinen Mann und bitte ihn, das Planschbecken im Bad aufzupumpen. Wellen alle 4 Minuten und ziemlich intensiv.
Kinder wach, Wellen weg
Leider werden zwischen 01:20 und 02:00 beide Kids wach und bleiben wach… Dadurch kommen meine Wellen fast zum Stillstand, beziehungsweise werden sie ab 03:00 unregelmäßiger und teilweise schwächer. So war das alles nicht geplant und so kann es leider auch nicht weiter gehen.
Die Kids müssen daher mit meinem Mann um 05:45 ausquartiert werden und er fährt mit ihnen (mit dem Frühstück im Rucksack) zu einem großen Spielplatz. Zum Glück ist das Wetter an diesem Tag herrlich!
Ich informiere wieder die Hebamme und bringe sie auf den aktuellen Stand.
Als alle weg sind, läuft es nicht besser und ich bin schon ziemlich müde und verzweifelt. Die Wellen werden nicht mehr regelmäßig und sind nur teilweise stark und produktiv. Ich bete darum, wieder geburtswirksame Wehen zu bekommen.
Noch dazu schmerzt seit einigen Stunden mein linker Rücken. Um 08:00 lasse ich das Wasser ein und steige völlig fertig ins Planschbecken, um zu entspannen und um für Abwechslung zu sorgen. Das warme Wasser tut richtig gut.
Die Wellen kommen im 10 – 15 Minuten Abstand und sind teilweise ziemlich schwach. Sehr motivierend…
Mein Mann kommt um 08:20 alleine retour. Die Kids hat er zuvor bei der Oma im Nebenhaus abgeliefert. Er erklärt mir, dass seine Mutter nur bis 09:00 Zeit hat, denn ausgerechnet heute hat sie einen Termin. Er wird also dann wieder übernehmen und mit den Kindern Radfahren gehen. Damit ich ab 09:00 nicht wieder ganz alleine bin, rufen wir die Hebamme an und bitten sie zu kommen.
Das Telefonat wirkt wie ein Wehenmittel
Unmittelbar nach dem Telefonat bekomme ich plötzlich und unerwartet starke Wellen in kurzen Abständen. Um 08:40 platzt die Fruchtblase. Ich merke, dass sich die Wellen nun anders anfühlen und ich beim nächsten Mal mitschieben muss. Mein Mann rennt schnell zu seiner Mutter ins Nebenhaus und gibt Bescheid, dass sie ihren Termin absagen muss. Um 08:58 wird unser Sohn nach zwei Mal Mitschieben im Planschbecken geboren. Er schläft friedlich, als ich ihn hochnehme und auf die Brust lege. Ich massiere seinen Rücken und er gibt seine ersten Töne von sich.
Mein Mann holt die Kinder. Sie sind beim Anblick vom Baby ganz verzaubert.
Die Hebamme kommt 20 Minuten nach der Geburt, da sitzen wir noch im Planschbecken und stillen schon. Die Hebamme hilft uns beim Abnabeln.
Die Plazenta kommt um ca. 09:40 und um 10:00 kuscheln wir uns in unser Familienbett.
Welch wunderbares Erlebnis! Wir sind unendlich dankbar für diese Erfahrung!
Der Geburtsgeschichten-Adventskalender 2022
Alle Geschichten des Adventskalenders kannst du hier lesen. Selbstverständlich lassen sich die Türchen erst ab dem entsprechenden Tag öffnen – vorher führen die Links ins Leere 😉
- Ulli: Kaiserschnitt, weil sich der Muttermund nicht öffnete
- Bianka: Komplikationslose Hausgeburten bei großen Babys dank zuckerfrei und Hypnobirthing
- Angelina: Kaiserschnitt bei Zwillingen
- Susann: Heilsame Hausgeburt
- Anna: Kaiserschnitt in der Schweiz
- Regina: Selbstbestimmte VBAC im Krankenhaus
- Lisa: Hausgeburt — nicht schmerzfrei, aber interventionsfrei
- Anna: Hausgeburt im Krankenhaus
- Gabriele: Hausgeburt nach Kaiserschnitt
- Simone: Ambulante Traum-VBAC in der Badewanne
- Simone: Ungeplante Alleingeburt beim dritten Kind
- Sarah: Schmerzfreie Hausgeburt mit Geschwisterkind
- Marie-Luise: Natürliche Geburt aus Beckenendlage
- Jenny: Hausgeburt mit Nabelschnur um den Hals
- Dagmar: Traumgeburt im Krankenhaus
- Juana: Ungeplante Alleingeburt wegen COVID-Quarantäne
- Bea: Hausgeburt mit Doula, Hebamme und Geschwistern
- Julia: Knackige Hausgeburt beim dritten Kind
- Elisabeth: Hausgeburt eines Fünf-Kilo-Babys
- Karin: Alleingeburt mit Großmutter
- Sabine: Alleingeburt mit Hypnose als Vorbereitung
- Marie: ungeplante HypnoBirthing Allein-Geburt
- Karolin: Natürliche Geburt aus Beckenendlage
- Nina: Ungeplante Alleingeburt: Traumgeburt
- Bonus: Maria: Alleingeburt im Stall
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