Nina: unfreiwillige Traumgeburt: Alleingeburt zu Hause

Huch! Wahnsinn, oder!? Heute öffen wir das (regulär) letzte Türchen im Geburtsgeschichten-Adventskalender. Denn heute ist doch tatsächlich schon der 24. Dezember — Heiligabend! Nina erzählt heute von einer ungeplanten Alleingeburt zu Hause.

Eine unfreiwillige Traumgeburt

Wo fang ich an!? Die letzten 2 Wochen war ich wirklich nicht mehr besonders gut drauf. Schade, denn die ganze Schwangerschaft war perfekt bis hier hin. Aber die Wehwehchen wurden immer mehr und das Warten von Tag zu Tag nerviger. Den Höhepunkt fand das ganze dann am 28.10. der Errechnete Termin!

Und der Geburtstag meiner vor 5 Jahren verstorbenen Oma. Sie hat mir mein Glück geschickt von ganz oben, da bin ich immer noch so sicher. Und warum kommt sie dann nicht spätestens heute?

Miese Laune

Zudem bekam ich immer stärkere Schmerzen und mein vierjähriger Sohn Marlo war auch schlecht drauf. Wir haben uns dann doch noch aufgerafft und einen schönen Tag gehabt, aber von da an ging’s nicht mehr wirklich besser.

Sonntag tat sich wieder nichts und Montag waren meine Schmerzen dann so stark, dass ich nur noch geweint habe. Ich hatte das Gefühl mein ganzer Körper rebelliert und blockiert.

Maarten hat noch bei der Apotheke für mich Salben bestellt und um 17 Uhr habe ich noch meiner Mama am Telefon mein Leid geklagt… Mensch, so kannte ich mich gar nicht. So doof alles, ich war genervt. Während ich mich mit Kühlpads dann auf die Couch verzogen habe, ist Maarten für mich schnell los gefahren die Salben holen.


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Fruchtwasser: Unpassend!

18.10 hörte ich dann ein lautes Knacken. Fuck, nein! Das passt mir jetzt auch nicht heute! Das Knacken kannte ich natürlich schon von Marlos Geburt und wusste genau, dass wenn ich jetzt aufstehe, vermutlich 2 Liter Fruchtwasser auf dem Teppich landen. Gott sei dank war ein Handtuch in der Nähe.

Ich blieb dann im Bad sitzen bis Maarten kam. „Schatz, die Fruchtblase ist geplatzt!“

Erstmal Mama informiert, dann die Fotografin, und die Hebamme angerufen. Allen das gleiche gesagt: unregelmäßige Senkwehen, mehr noch nicht.

Frauke, meine Hebamme, riet mir dann erstmal noch etwas zu essen und in die Wanne zu gehen zur Entspannung.

Pommes und Wanne!

Meine Laune war allerdings schlagartig besser. „Hey es geht los… jetzt dauert es nicht mehr lange! Was essen wir???“ Naja Pommes was sonst! Ein letztes Mal die Dinge tun, die diese Schwangerschaft geprägt haben. Pommes und Badewanne. Für mich war das irgendwie ein erstes Abnabeln, auch wenn es sich vielleicht bescheuert anhört.

Um 19 Uhr gabs Essen. Ich schrieb noch meiner Freundin, dass es wohl ein Halloweenbaby wird und schickte 2 anderen Freundinnen in unserer Gruppe ein Bild von den Pommes. Danach ging ich in die Wanne. Um 19.25 rief Maarten dann seine Eltern an über FaceTime und wir erzählten, dass es wohl los geht und wir uns sicher gleich auf den Weg ins Geburtshaus machen, aber es mir ja noch gut geht.

Fünf Minuten später packte mich die erste Wehe. Wessen dämliche Idee war es ins Geburtshaus zu wollen – ohne die Chance auf eine PDA oder andere Schmerzmittel???

Nirgendwo mehr hin

„Du kommst da raus, wir fahren jetzt“ okay ja, Maarten hatte wohl recht. Ich bat ihn, mir Anziehsachen zu holen und trocknete mich ab. Fertig angezogen bekam ich noch 2 weitere Wehen, die ich veratmen musste. In der Zeit rief Maarten bei Frauke an und informierte sie, dass wir kommen. Er hatte noch nicht ganz aufgelegt, da bekam ich die nächste heftige Wehe, während ich noch versuchte, wenigstens Wimperntusche drauf zu machen. Ich dachte mir: Das sind keine 5 Minuten Abstand, wir fahren nicht mehr weg! Und ich sagte: „Ruf Frauke an, und Angelina (unsere Fotografin), die müssen hier hin kommen!“

Maarten schien mich nicht besonders ernst zu nehmen, tat aber, was ich sagte. Während er Frauke am Telefon hatte, sackte ich mit der nächsten Wehe auf den Badezimmerboden und hielt mich am Wannenrand fest. Frauke wollte mit mir reden, aber ich konnte nicht mehr. Ich sagte zu ihr nur der Druck sei zu stark, es fängt an zu bluten und sie legte Gott sei Dank auf, um die 2. Hebamme zu rufen.

„Ich fühle ihr Köpfchen!“ So, jetzt wurde auch Maarten klar, dass es absolut mein Ernst war, dass ich es nirgendwo mehr hin schaffe und wir nun unsere Tochter hier zur Welt bringen werden, und zwar alleine.

„Du musst sie annehmen“ hab ich nur gesagt und mich für die 2. Presswehe wieder am Wannenrand festgehalten. Ein lauter Schrei und da war sie. Es war 19.55 Uhr.

Maarten hat sie mir dann durchgegeben und ich hab sie auf meine Brust gelegt. Sie war schneeweiß voll mit Käseschmiere und ordentlich am meckern, alles dran, kerngesund!!!! Unbeschreiblich, dieses Gefühl. Wir hatten tatsächlich unsere Tochter auf die Welt gebracht, ganz alleine und so schnell!

Foto: Angelina Soria. Keine Nutzung ohne Absprache.

Der erste Besuch

Mittlerweile hatten wir schon wieder Frauke am Telefon, die Plazenta wurde noch geboren und danach gingen wir rüber auf die Couch um dort auf alle zu warten. Um 20.15 kam Frauke und kurz darauf Angelina und die 2. Hebamme. Alles war so entspannt und ruhig. Wir konnten auf der Couch abnabeln und die erste Untersuchung machen.

Meine Eltern kamen noch dazu und wir konnten unsere Geschichte ein wenig sacken lassen. Enna ist heute 5, nach ihr folgte noch ihr kleiner Bruder als geplante Hausgeburt. Dennoch bleibt diese Geschichte, ihre Reise, für uns für immer das Aufregenste, was wir erleben durften. Wir sind bis heute so unglaublich stolz auf uns und sie, dass wir das zu dritt erleben durften.

Foto: Angelina Soria. Keine Nutzung ohne Absprache.

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