Regina: Selbstbestimmte VBAC im Krankenhaus

Schon sind wir mitten in der 49. Kalenderwoche! Und wir öffnen heute das 6. Türchen des Geburtsgeschichten-Adventskalenders. Regina erzählt von ihrer VBAC: Von ihrer Spontangeburt nach Kaiserschnitt.

Vorgeschichte: Traumatischer Notkaiserschnitt

Meine erste Geburt war – für mich – traumatisch mit Notkaiserschnitt nach 16 Stunden Wehen, vielen Interventionen und leider viel allein gelassen werden, da durch die damals super strengen Coronaregelungen im ersten Lockdown auch mein Partner erst spät dazu durfte. Dass anschließend unser Kind  drei Tage auf die Intensivstation und insgesamt 14 Tage überwacht werden musste, machte das ganze nicht leichter für mich und hing mir lange nach. 
Trotzdem bin ich positiv und mit Vorfreude in die neue Schwangerschaft gegangen und habe mich auf eine neue, andere, positive Geburtserfahrung gefreut.

Geburtsvorbereitung und Warten

Ich habe mich „vorbereitet“ mit positiven Affirmationen  und einer Hypnosesitzung kurz vor der Geburt um die emotionale Seite der letzten Geburt zu „löschen“ und sie als reine Erinnerung zu behalten. Wie kurz vor der Geburt das war wusste ich da aber noch nicht.

Etwa drei Wochen vorher war ich notfallmäßig im Krankenhaus wegen regelmäßiger Wehen. Gott sei Dank hörten die dann im Krankenhaus wieder auf. Im Nachhinein waren das wohl Senkwehen. 

Donnerstag und Freitag waren wir mit meinen Eltern und dem Zweijährigen auf einem Kurztrip. Zwei leichte Spaziergänge, viel entspannen. Einfach toll. Da sah noch nichts nach Wehen oder Ähnlichem aus. 

Am Samstag war ich bei 36+0 und hab innerlich gefeiert, da ich ab diesem Tag in mein kleines familiäres Wunschkrankenhaus gehen durfte zur Geburt. Ich habe dann einen ruhigen Tag auf dem Sofa gemacht, weil mir meine Wassereinlagerungen in Händen und Füßen trotz Kompressionsstrümpfen echt Schmerzen bereiteten und bin dann früh ins Bett. So richtig gut geschlafen hab ich allerdings nicht.

Blasensprung und Kram packen

Sonntagmorgens gegen halb 6 war ich auf Toilette und gegen 6 Uhr kam der Kleine zu mir und wir haben noch gekuschelt. 

Circa halb 7 dachte ich: Ups,  Blase wohl doch voll. Es lief ein kleines bisschen. Also aus dem Bett geklettert und wieder Richtung Toilette gewatschelt. Dabei immer wieder ein Tröpfchen verloren und doch schon skeptisch geworden.

Kaum hatte ich meinen Slip runter gezogen und wollte mich setzen, machte es -filmreif- platsch und das halbe Bad war unter Wasser gesetzt. Da war es dann definitiv eindeutig

Ich hab also das Kind vor dem Fernseher geparkt, mein Mann war zu dem Zeitpunkt im Stall.
Duschen, frisches Höschen mit Vorlage – sollte noch was kommen – angezogen und in den Keller gewatschelt: Babysachen und Zeug zusammen suchen – ist ja nix vorbereitet, weil Baustelle im ersten Stock und außerdem ja noch ewig Zeit.

Frühstück für Mann und Kind gerichtet. Dabei erste gut veratembare Wehen gespürt. Da war es etwa halb 8. 
Als mein Mann da war, Schwiegereltern angerufen, ob sie Abends Stall und tagsüber Kind managen können, da es wohl los geht. Dann wollte ich frühstücken. Ich hab außer meiner Tasse Tee nichts runter gebracht.

Schwiegermutter kam dann gegen 9 und hat die ganze Babywäsche mitgenommen zum waschen. 

Bis circa 10, halb 11 hatte ich nur gut veratembare Wellen und mit dem „großen“ noch am Sofa gechillt, während mein Göttergatte alles noch mal aufgeräumt hat, duschen war und die Kliniktasche fertig gemacht hat. Um halb elf die erste doofe Wehe, mit der ich dann auch den Großen nicht mehr um mich haben wollte und er ging zu Oma über die Straße. 

Autofahrt mit wenigen Wellen

Gegen Mittag wollten wir wegen Blasensprung und spätem Frühchen sowieso los fahren, allerdings hatte ich um 11.15 eine so dermaßen fiese Welle, dass ich meinen Mann im Kreißsaal anrufen lies und wir sind los. 

Im Auto kaum noch Wehen und ich bin kurz in Panik verfallen, dass eingeleitet werden müsste und wieder viel interveniert würde wie beim ersten, konnte mich aber dann wieder in meine Selbsthypnose versetzen. Woher ich das konnte – keine Ahnung…

Gegen 11.50 waren wir in der Klinik und durften sofort in einen Kreißsaal. 

Erste Untersuchung: 3 cm und ich war nur so „huch so schlimm wars doch bisher nicht“.

Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich dann auch komplett entblättert, da ich schwitzte wie sonst was und mir übel heiß war.

Ultraschall im Stehen: Die Wellen werden knackig

Bis dann CTG geschrieben war und der Ultraschall durch war, waren die Wehen schon echt knackig und nur im Stehen zu verarbeiten. Gott sei Dank durfte ich selbst beim Schall stehen bleiben und ich liebe diese Ärztin dafür. 

Die nächste Wehe hat mich buchstäblich in die Knie gezwungen und ich bin von meinem Wunsch nach der Wanne abgerückt und wollte – getriggert durch die Erinnerung an die letzte Geburt – sofort eine PDA. 

Also noch mal Untersuchung irgendwie überstehen. 

Dann der Schock. Weder Wanne noch PDA sind noch drin. Wir sind bei 8-9 cm. Da war es circa 13 Uhr. 

Also CTG wieder dran und im Kreißsaal getigert.  Plötzlich konnte ich nicht mehr stehen und mein Mann hat mich geistesgegenwärtig aufs Kreißbett geschubst. 

Ich habe dann nach Lachgas verlangt. Hätte an sich super funktioniert, nur leider wurde mir total übel von dem Zeug – also doch nichts für mich.

Presswehen, Verzweiflung, Geburt

Neue Untersuchung. 10 cm, kleiner Saum und Presswehen. 

Die Hebamme hat den Saum versucht weg zu massieren, ging aber wohl nicht.

Da verfiel ich dann doch noch mal in Panik. 

Ich schrie meinen Mann an, dass ich das nicht könnte, nicht wollte und sie sollten sofort meinem Kind da raus helfen. Da gerade eigentlich Schichtwechsel war, hatte ich plötzlich zwei Hebammen und zwei Ärzte bei mir, die mir zusätzlich zu meinem Mann alle gut zuredeten. Da das CTG nicht mehr ableitete, wurde noch schnell eine Kopfschwartenelektrode gesetzt.

Mit der nächsten Wehe sollte ich mitschieben, kam aber nur bis zum Beckenausgang. Ich durfte den Kopf fühlen und das gab mir noch mal unglaublich viel Energie. 

Bei der nächsten Wehe schob ich meine Tochter dann komplett raus und sie wurde mir sofort auf den Bauch gelegt, da die Nabelschnur zu kurz für auf die Brust war. Diese durfte mein Mann dann nach dem Auspulsieren durchtrennen.

Da ich relativ stark blutete, wurde ich gefragt, ob ein Oxytocin-Tropf okay wäre. Damit kam nach nur wenigen Minuten dann die Plazenta und die Blutung hörte auch auf. 

Ich hatte bis auf eine leichte Schürfwunde an der Schamlippe keine Geburtsverletzungen, nicht mal der alte Dammschnitt hat was abbekommen. 

Ich wurde weder zum Powerpressen angeleitet noch wurde irgendetwas gegen meinen Wunsch gemacht und ich durfte in allen Punkten selbst entscheiden. 
Anschließend konnten wir über eine Stunde kuscheln, bevor die U1 gemacht wurde und waren dann noch etwa 3 Stunden im Kreißsaal, wobei ich zwischendrin irgendwann mal pinkeln war.

So wurde unsere kleine Maus bei 36+1 selbstbestimmt und sehr zügig am 28.8.22 um 13.35 mit nur wenigen richtigen Presswehen geboren. Sie war 48 cm groß, 2880 g schwer und hat 33cm Kopfumfang. 

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