Bianka: Komplikationslose Hausgeburten bei großen Babys dank zuckerfrei und Hypnobirthing

Heute öffnen wir das zweite Türchen des Adventskalenders. Bianka erzählt von ihrer Hausgeburt. Das Besondere: Sie hat sich mit einer zuckerfreien Ernährung (Louwen-Diät) auf die Geburt vorbereitet.

Starker Drang zur außerklinischen Geburt

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Als ich im Sommer 2019 den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hielt war die Vorfreude natürlich riesig groß – zumal wir ein bisschen auf dieses Ergebnis haben warten dürfen. Ein sofortiges Gefühl in mir sagte damals: Ich möchte auf keinen Fall zur Geburt in eine Klinik gehen. Definitiv: Nein. 

So im Nachgang kann ich nicht mehr sagen, woher diese starke Überzeugung in mir kam und wie ich überhaupt auf die Idee kam, eine außerklinische Geburt anzustreben. Bei mir in der Familie sind alle Kinder in einer Klinik auf die Welt gekommen – inklusive natürlich ich selbst. 

Bereits in der 6. Schwangerschaftswoche rief ich im Geburtshaus an und man sagte mir, ich wäre bereits auf der Warteliste auf Platz 3. Innerlich war ich mir allerdings sehr sicher, dass ich den Platz bekommen würde – und so war es letztendlich auch. Bereits das Kennenlerngespräch dort, wo auch all unsere offenen Fragen beantwortet wurden, war für mich wie ein „nach Hause kommen“. Allein die gemütliche Atmosphäre mit warmen Farben, Sofas mit Kissen und schönen Pflanzen hatte sich für mich genau nach dem richtigen Ort angefühlt. Und dennoch…irgendwie war schon an dem Tag so ein Gefühl in mir, als würde ich hier – obwohl ich es mir so sehr wünschte – nicht mein Kind zur Welt bringen. Und ich sollte damit auch recht behalten…

Bilderbuch-Schwangerschaft

Die Schwangerschaft war alles in Allem einfach nur wunderschön. Keine Übelkeit am Anfang, keine Rückenschmerzen oder sonstige Beschwerden. Mir ging es einfach nur gut und wenn mich die Hebamme nach meinem Befinden fragte, dann sagte ich oft „Mir geht es so wie immer: super gut – nur jetzt mit dickem Bauch.“ 🙂 Ich liebte es richtig, schwanger zu sein und wurde runder und runder.

Gleichzeitig beschäftigte ich mich immer mehr mit der Geburt. Wir nahmen am klassischen Vorbereitungskurs im Geburtshaus teil, den eine der vier möglichen Hebammen für meine Geburt leitete. Wir hatten uns bewusst gegen einen Wochenendkurs und für einen Kurs über sechs Wochen entschieden. Darüber bin ich immer noch sehr froh, denn mit allen Pärchen aus diesem Kurs haben wir uns noch über ein Jahr lang, nachdem unsere Kinder zur Welt kamen, weiter privat getroffen, gegrillt oder Picknicke gemacht. 

Zusätzlich faszinierte mich das Thema Hypnobirthing* und mentale Geburtsvorbereitung ungemein. Je mehr ich dazu las, je mehr positive Geburtsberichte ich in Podcasts hörte oder in Foren las, desto mehr kam in mir die Überzeugung auf: „Das will ich auch! Ich möchte nicht nur, dass mein Kind an einem Ort zur Welt kommt, an dem ich frei und selbstbestimmt sein kann, sondern ich möchte auch, dass meine Geburt zu einem wunderschönen Erlebnis wird, von dem ich im Nachgang noch zehren kann.“

Also vertiefte ich mich immer mehr in das Thema, buchte mir den DIY Kurs „Geburt mit FloW*“ und fuhr mit meinem Mann noch zu einem Hypnobirthingkurs in Hannover. Allein der natürliche und absolut unaufgeregte Umgang mit Geburten in diesen Kursen war für mich eine ungemeine Bereicherung für mein Mindset. Ich fühlte mich jedes Mal so verstanden, so zu Hause, so absolut in meinem Metier. Als würden mir die jeweiligen Kursleiterinnen aus der Seele sprechen, obwohl sie gleichzeitig ja mir etwas beibrachten. Gefühlt hatte ich dieses Wissen schon vorher in mir und es wurde jetzt (endlich) wieder an die Oberfläche geholt.

Ernährung in der Schwangerschaft

Ich saugte alles auf, was mir zur positiven Geburtsvorbereitung in die Finger kam und stieß so letztendlich auch auf das Thema Ernährung. Ich erfuhr von Prof. Dr. Louwen in Frankfurt und seinen Vorträgen zu diesem Thema. Jeden Montag 18 Uhr konnte man ihm kostenfrei zuhören. Allerdings in Frankfurt und wir wohnten damals noch in Bremen. Also fuhren mein Mann und ich Sonntagabend dorthin, arbeiteten am nächsten Tag mobil und gingen bereits 16 Uhr zur Uniklinik, da ich gehört hatte, dass diese Vorträge überfüllt waren mit Zuschauern. Im Hörsaal angekommen waren wir tatsächlich nicht mal die Ersten und bis 18 Uhr platzte der Saal aus allen Nähten. Jede Treppenstufe zwischen den Sitzreihen war belegt, die Zuhörer standen bis hinten ans Fenster dicht an dicht und selbst vorn hatte Dr. Louwen nur wenig Platz, da selbst vor der Tafel, um ihn herum und natürlich in den Gängen vor dem Hörsaal alles voll war. Total crazy und gleichzeitig jede verschwitzte Minute in den 2 Stunden Vortrag absolut wert. Das war im Dezember 2019. 

Ab Januar 2020 startete ich dann mit der „Louwen Ernährung“ (d.h. kein Zucker und kein Weißmehl mehr). Empfohlen waren 6 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin. Da ich allerdings schon immer mal die Challenge von einer zuckerfreien Lebensweise angehen wollte, erweiterte ich diese für mich auf 3 Monate vor dem errechneten Termin. Zusammen mit der mentalen Geburtsvorbereitung aus den anderen Kursen gab mir dies ein absolut empowerndes Gefühl von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Es gab mir die Sicherheit, dass ich eben nicht der Geburt einfach „ausgeliefert“ sein würde, sondern dass ich sie durch mein Zutun aktiv mitgestalten kann. 

Nestbautrieb & Geburtsbeginn

Dann war es Ende März 2020. Am Montag bevor unsere Tochter dann zur Welt kam hatte ich das inständige Bedürfnis unsere Gardinen zu waschen. Schon witzig, welche Formen so ein Nestbautrieb doch annehmen kann. Am Dienstag wachte ich dann früh auf und bemerkte, dass mein Muttersiegel abgegangen war. Mir war klar, dass dies auf die baldige Geburt hindeuten könnte.

Den ganzen Dienstag über hatte ich immer mal wieder ein Ziehen im Bauch, welches sich wie Regelbeschwerden anfühlte. Auch ein kleiner Besuch in der Badewanne lies dieses Ziehen nicht verschwinden, sodass ich gegen 20 Uhr meiner Hebammen eine SMS schrieb, um sie für die Nacht vorzuwarnen. Etwa drei Stunden später riefen wir sie dann an. Sie machte sich gemütlich auf den Weg zu uns nach Hause.

Gegen Mitternacht war mein Muttermund bei 3 cm und sie lies es uns offen, ob wir jetzt schon ins Geburtshaus fahren wollten oder noch ein bisschen zu Hause bleiben wollten. Ich entschied mich sofort dafür, noch etwas auf dem eigenen Sofa zu bleiben. Wir verabschiedeten uns gegen 0:45 Uhr von ihr. Wir sollten uns melden, sobald die Wellen intensiver und kürzer wurden. Kaum hatte sie die Tür hinter sich geschlossen, zogen die Wellen ordentlich an. Meine Hebamme hat mir im Nachgang noch erzählt, dass sie mich noch tönen hören hat und dass sich da schon gefragt hatte, ob das jetzt mit dem zu Hause bleiben so eine gute Idee war.

Peng

Kaum eine Viertelstunde später meinte ich zu meinem Mann, dass ich jetzt doch ins Geburtshaus wolle. Er rief die Hebamme wieder an, ich suchte mir eine Hose und er fing an die Taschen ins Auto zu schaffen. Bei einer besonders intensiven Wellen war ich gerade in der Küche und hatte plötzlich das Gefühl mich übergeben zu müssen. Da machte es lautstark „Peng“ und mit einem hollywoodreifen Platsch platze meine Fruchtblase. Das war um 1:10 Uhr. Na toll, dachte ich, jetzt brauche ich noch eine andere Hose. Ich ging zur Toilette um mich umzuziehen und rief nochmal die Hebamme an, auch weil ich über die Menge des Wassers etwas erstaunt war. Sie beruhigte mich und sagte mir, dass wir uns ganz in Ruhe in 15 Minuten im Geburtshaus treffen würden.

Kaum hatte ich aufgelegt und mir meine Hose ausgezogen, vollzog sich der Wechsel von Eröffnungsphase in Geburtsphase und die erste Geburtswelle überrollte – ja vielleicht sogar überrumpelte – mich. So ein intensives Körpergefühl, so eine immense Kraft aus meinem Körper heraus hatte ich noch nie vorher erlebt. Ich brüllte vor Überraschung und Fassungslosigkeit laut los. In dem Moment kam mein Mann wieder zur Tür herein und war erstmal völlig verdattert über die Situation. Nach den ersten zwei Geburtswellen wollte er mir von der Toilette herunter helfen – denn dort saß ich ja noch immer. „Ich geh hier nirgends mehr hin! Ruf die Hebamme an!“ Gesagt – getan.

Mein Mann sagt über dieses Telefonat noch heute, dass es das Kürzeste seines Lebens war: „Ich bekomm sie nicht mehr vom Klo herunter!“ – ich mit dem nächsten Brüllen im Hintergrund – „Ok, ich komme.“ Keine 7 Minuten später war unsere Hebamme da. Sie instruierte meinen Mann, Müllbeutel als Unterlage zu zerschneiden, die Heizung voll aufzudrehen, Handtücher darauf zu legen und half mir anschließend vom Bad ins Wohnzimmer, wo ich mich intuitiv vor unser Sofa kniete. 30 Minuten später erblickte unsere Tochter um 1:57 Uhr das Licht der Welt. Ich hatte also schon damals das richtige Gefühl: im Geburtshaus würde ich mein Kind nicht bekommen. 😉

Hausgeburt von Anfang an

Bei meiner zweiten Schwangerschaft 2022 war uns sofort klar: diesmal planen wir direkt eine Hausgeburt. Gesagt – getan. Ich bereitete mich wieder mit den mir von damals so vertrauten und gleichzeitig so hilfreichen Methoden vor. Ich absolvierte nochmal den Geburt mit FloW-Kurs (und fing parallel die Ausbildung zur Mentorin in diesem Programm an.) Da wir mittlerweile komplett zuckerfrei und auch überwiegend glutenfrei lebten, war die Ernährungsumstellung für mich diesmal kein Thema mehr.

Und auch meine zweite Tochter kam in einer wunderschönen und diesmal sogar noch schnelleren Geburt zur Welt. Diesmal startete das leichte Ziehen um 18:30 Uhr. Gegen 19:10 Uhr informierte ich auch diesmal (zu der Zeit noch ganz entspannt) meine Hebammen, dass es vielleicht diese Nacht losgehen könnte.

Um 20 Uhr sagte mir mein Smartphone beim Messen der Wellenlänge: 45 Sekunden im Abstand von 2 Minuten. Als der Timer dann auf knapp 1 Minute Wellenlänge sprang, informierte mein Mann die Hebamme. Das war 20:15 Uhr.

Um 20:25 Uhr platzte mir – diesmal saß ich schon auf der Toilette – die Fruchtblase. „Ruf nochmal die Hebamme an, die soll sich jetzt richtig beeilen!“ sagte ich zu meinem Mann, weil ich einfach im Gefühl hatte – jetzt geht gleich die Geburtsphase los. Und so war es auch. Diesmal wusste ich jedoch genau, was da auf mich zukam, kannte diese Kraft schon vom letzten Mal und konnte wunderbar mitatmen.

Per Lautsprecher blieb ich in Kontakt mit meiner Hebamme, bis sie 20:45 bei uns eintraft. In der Zwischenzeit war ich vom Bad ins Wohnzimmer gekrabbelt, denn zum Laufen fühlte ich mich nicht in der Lage. Wieder kniete ich vorm Sofa, welches mein Mann – schon ganz der alte Hase – für mich in Windeseile vorbereitet hatte. Um 20:59 Uhr erblickte dann unsere zweite Tochter das Licht der Welt.

Große Babys: Komplikationslose Geburten

Ich kann zusammenfassend sagen, dass ich mir beide Geburten nicht hätte schöner ausmalen können. Beide Mädchen waren recht groß (54cm und 53cm), keine leichten Babies (3.890g und 4.340g) und beide sind innerhalb von wenigen Stunden völlig komplikationslos, schmerzfrei und ganz selbstbestimmt zur Welt gekommen.

Ich bin zu 100% davon überzeugt, dass ich beide Geburten durch meine Ernährung und meine mentale Einstellung und Vorbereitung selbst beeinflusst habe. Und ich weiß, dass das jede Frau kann. Daher gehe ich nun auch beruflich einen neuen Weg und begleite Frauen auf ihrer Geburtsreise sowohl bei der mentalen als auch der körperlichen Vorbereitung in Form von einer zuckerfreien Ernährung. 

Wir als Familie leben seit der Geburt unserer Töchter komplett zuckerfrei und auch hier begleite ich jeden, der sich die immensen Vorteile einer zuckerfreien Ernährung in sein Leben holen möchte, mit viel Herz und immer mit einem realistischen Blick auf den Alltag. 

Über Bianka

Bianka hilft Schwangeren bei der mentalen Geburtsvorbereitung in Kombination mit einer zuckerfreien Ernährung. In ihrem Adventskalender gibt sie unter anderem Tipps und Rezepte für eine zuckerfreie Adventszeit. Du findest sie auf Instagram unter @sugar_and_birth.

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