Natalie: Mit Kaiserschnitt im Reinen

Natalie wollte eigentlich gar keinen Kaiserschnitt, doch letztendlich war es die beste Option. Davon erzählt sie am 17. Tag des Geburtsgeschichten-Adventskalenders.

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Dieser Beitrag erscheint im Rahmen des Geburtsgeschichten-Adventskalenders 2023. Alle Folgen sowie Infos zu Gewinnspielen findest du unten.

Natalie: Mit Kaiserschnitt im Reinen

Chips, Dusche, harter Bauch

Am 9.12 war ich den ganzen Tag gereizt und extrem schlecht gelaunt. Diese Laune zog sich über den ganzen Tag. Abends machten mich Chips an und ich „inhalierte“ die ganze Packung. Boah, war mir schlecht. Plötzlich wurde aber aus dem Schlechtsein ein Unwohlsein. Also ging ich duschen, in der Hoffnung dass es besser würde.

Unter der Dusche merkte ich das erste Mal diesen Druck nach unten, und dass der Bauch dabei hart wurde. So fühlen sich also Wehen an, kreiste es in meinem Kopf.

Eine Nacht mit Wehen

Nach der Dusche ging ich gleich ins Bett, da kam dieses Drücken circa alle 10 Minuten. Um kurz vor Mitternacht musste ich aufs WC und stellte fest, dass ich leicht blute. Juhuu, der Schleimpfropf schien sich zu lösen.

Ich gab meinem Mann Bescheid und er regelte alles wegen der Arbeit. Die Nacht ging im circa Zehnminuten-a-55-Sekunden-Takt weiter.

Plötz starke Wehen

Morgens stand ich dann gemütlich auf und machte Frühstück für meine Männer, ich selbst bekam nur eine Banane runter. Ich rief meine Mama an um zu fragen, ob sie Zeit hätte wegen der Jungs. Kurz darauf rief sie zurück und sagte, dass meine Schwester sie holen kommen würde.

Gesagt getan. Die Jungs waren somit versorgt.

Gut, dachte ich, die paar Wehen sind noch nicht so stark. Dies endete aber plötzlich und ich musste schon veratmen und der Abstand wurde plötzlich kürzer und ich fühlte mich zu Hause plötzlich einfach nicht mehr wohl.

Wehen im Krankenhaus: Die Ernüchterung

Also rief ich im Krankenhaus an und fragte, ob wir kommen könnten. Kurze Zeit später waren wir schon dort. Die Wehen kamen bereits im 2 Minuten Abstand. Und waren nur noch schwer zu veratmen.

Die liebste Hebamme der Welt untersuchte mich und da kam die Ernüchterung. Der Gebärmutterhals war bei 4-4,5 Zentimeter; der Muttermund war 1-Finger-durchlässig. Sie wahr aber voller Optimismus und sagte nur, dass dies nichts heißen müsste.

Plötzlich kam die blöde Ärztin vom letzten Kind samt Primar rein und si sagten: „So wird das nichts. Wir müssen einen Kaiserschnitt machen. Lieber jetzt als später dann unter Vollnarkose.“

Grund dafür: die Herztöne gingen in jeder Wehe runter und der Knick in meinem Gebärmutterhals sei verantwortlich dafür, dass sich untenrum nichts tat.

Entscheidung für den Kaiserschnitt

Also besprach ich mich mit meinem Mann und wir kamen zu dem Beschluss: Dann soll es wohl so sein und es hat einen Grund, warum die intensiven Wehen nicht dort ankommen, wo sie arbeiten sollten. Obwohl jede Wehe in der Scheide stach, als würde jemand ein Messer reinrammen.


Kurz um, um ca. 12:30 kam die Hebamme mit Bett und Sachen für den OP und schon waren wir unterwegs. Ich wurde vorbereitet, dann kam noch mein Mann und auf einmal ging alles ganz schnell.

Ein großes Wunderkind

Ich hörte nur noch: O ein großes Wunderkind!

Um 13:02 war sie dann in der kompletten Fruchtblase aus dem Bauch geholt worden.
Beim Aufmachen sah man dann aber schon, dass sie komplett gelb war, wie auch der Rest des Fruchtwassers.

Sie war vorher auf circa 2700 Gramm und unter 50 Zentimeter geschätzt worden. Deswegen gab es nun auch die Verwunderung im OP: Sie kam mit 3595 Gramm, 53 Zentimetern und 35,5 Zentimetern Kopfumfang zur Welt.

Zum Schluss kann ich nur sagen: Ich bin völlig im Reinen damit und hatte super-nette Ärzte und Co im OP-Saal. Der Anästhesist war zufälligerweise derselbe wie bei den anderen zweien und so hatte ich es ziemlich lustig mit ihm.

Ich bin sehr dankbar, dass mein Mann mit mir so sehr für meinen Wunsch gekämpft hat.


Titelbild: Geburtsgeschichten-Adventskalender 2024: Sei dabei!

Auch in diesem Jahr gibt es einen Geburtsgeschichten-Adventskalender und ein paar Adventsverlosungen. Sei dabei!


Alle Geschichten im Adventskalender 2023

An dieser Stelle werde ich alle bereits veröffentlichten Geburtsgeschichten des Adventskalenders 2023 auflisten. Aus technischen Gründen kann das ein paar Tage dauern. Du findest aber auch alle Geschichten hier.

  1. Michèle: Elisas Hausgeburt
  2. Lea: Beckenendlagengeburt nach erfolgloser Äußerer Wendung
  3. Manon: Hausgeburt von Claire
  4. Sarah: Hausgeburt von Max Benedikt
  5. Barbara: Ungewollter Kaiserschnitt
  6. Wanda: 103 Stunden Geburt
  7. Anna: Anouks Geburt im Geburtshaus mit Notfallverlegung
  8. Anne: Kaiserschnitt nach Schwangerschaftsdiabetes und erfolgloser Einleitung
  9. Martina: 2 mal Kaiserschnitt, VGA2C, Hausgeburt
  10. Bea: Aufgeben ist nicht das Ziel
  11. Gerit: Im Krankenhaus gibt’s keine Decken
  12. Verena: Persönlichkeitsentwicklung hoch Drei
  13. Julias Sternenkind: Geburt zuhause
  14. Marion: Loreley wurde tot geboren
  15. Maranda: Today my baby will be born
  16. Natalie: Hausgeburt einer Sternenguckerin
  17. Natalie: Mit Kaiserschnitt im Reinen
  18. Magdalena: Hingabe an den weiblichen Körper
  19. Sabine: versöhnliche Krankenhausgeburt nach außerklinischen Geburten
  20. Patricia: Hausgeburt im Wasser oder an Land?
  21. Stefanie: Dominik lebte nur fünf Tage
  22. Melissa: Wenn das Körpergefühl verschwindet
  23. Laura: Alleingeburt nach Kaiserschnitt
  24. Tanja: Der Kreislauf der Natur
  25. Bonus: Maria: Ungeplante Alleingeburt

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Katharina Tolle

Wie schön, dass du hier bist! Ich bin Katharina und betreibe seit Januar 2018 diesen Blog zu den Themen Geburtskultur, selbstbestimmte Geburten, Geburtsvorbereitung und Feminismus.

Meine Leidenschaft ist das Aufschreiben von Geburtsgeschichten, denn ich bin davon überzeugt, dass jede Geschichte wertvoll ist. Ich helfe Familien dabei, ihre Geschichten zu verewigen.

Außerdem setze ich mich für eine selbstbestimmte und frauen*-zentrierte Geburtskultur ein. Wenn du Kontakt zu mir aufnehmen möchtest, schreib mir gern!

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