Heute gibt es einen deprimierenden Blick über den Tellerrand: In El Salvador kann eine Fehlgeburt als Kindsmord gewertet werden. Da es in meinem Blog auch um gesellschaftliche Fragestellungen zum Thema Geburt gehen soll, möchte ich euch davon berichten:
Cathy: Als der Arzt sagte, „Sie waren schwanger“…
Cathy berichtet auf ihrem Blog https://cathyonair.wordpress.com über ihre Sternenkinder. Mittlerweile hat für sie ein neuer Lebensabschnitt begonnen, den sie auf ihrem neuen Blog https://cathyswayoflife.wordpress.com/ begleitet. Sie hat mir gestattet, ihren Beitrag über ihr Sternenkind auch auf meinem Blog zu veröffentlichen:
Zum aller ersten Mal versuche ich meine Trauer in Worte zu fassen.
Kann man das überhaupt?
Nina: Emilia kam und ging vor der Geburt
Nina hat einen Brief an Emilia geschrieben — das Kind, das sie während der Schwangerschaft wieder verließ.
Liebe Emila Rainbow,
du zarte Seele, die sanft unser Sein berührt, ich danke dir für deinen Besuch in dieser physischen Existenz. In den Wochen, in denen du in meinem Bauch warst, hast du uns alle so unglaublich bereichert, beschenkt und durch deine Berührung durfte so viel Heilung geschehen in unserer Familie. Ich danke dir und du hast einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen. Du verbindest uns mit dieser deiner anderen Seite des Regenbogens und eines Tages sind wir uns wieder ganz nahe…
Sternenkinder
„Die wie vielte Schwangerschaft ist das denn?“ – „die Vierte.“ – „ach, ich dachte, du hast „nur“ zwei Kinder?“ – „Ja, und ein Sternenkind.“ Pause. Stille. Unangenehme Stille.
Version 1: „Oh, das tut mir leid.“
Version 2: „Ein was?“
Die meisten Menschen lernen erst, was ein Sternenkind ist, wenn sie oder Menschen in ihrer engeren Umgebung davon „betroffen“ sind.
Wikipedia definiert Sternenkinder wie folgt:
Das Kind, das ich nur kurz begleiten durfte — Geschichte meiner Fehlgeburt
Ich habe Zeit und mehrere Anläufe gebraucht, die Geschichte meiner Fehlgeburt aufzuschreiben. Sie ist nicht schön, sie ist nicht allgemein gültig, aber sie soll dennoch einen Platz auf diesem Blog haben — genauso, wie #3 auch einen fest Platz in meinem Herzen hat.
In dem Beitrag tauchen die Begriffe Sternenkind und Regenbogenkind auf. „Sternenkind“ bezieht sich auf tot geborene Kinder, „Regenbogenkind“ auf lebend geborene Kinder nach einer Fehlgeburt oder Totgeburt. Einzelne Definitionen findest du zum Beispiel auf Wikipedia Sternenkind oder in meinem Beitrag dazu und Urban Dictionary (auf Englisch) Rainbow Child.
„Die Nacht wäre es doch wert, wenn daraus ein Kind enstehen würde..“, sagte ich, Mitte Januar, noch zu meinem Mann. Vom Zeitpunkt her kam es ungefähr hin. Und dann, während ich einfach im Büro saß und arbeitete, spürte ich wenige Tage später ein charakteristisches Ziehen im Unterleib. Nein, nicht die Ankündigung der Regelblutung. Die Einnistung der Eizelle. Es hatte also geklappt.
Rituale nach einer Fehlgeburt
Diese ungeordnete Sammlung von Ideen für Rituale nach einer Fehlgeburt habe ich von Bekannten, Freundinnen und Hebammen, dir mir zur Seite standen. Nicht alles ist für jede Frau das Richtige. Vielleicht ist auch ein wenig Inspiration für dich dabei:
Sternenkinder warten im Himmel auf dich
Diesen Text habe ich in einem Forum als „Fundstück“ ohne Quellenangabe gefunden. Wenn du weißt, von wem der Text stammt, gib mir bitte Bescheid!
In dem kurzen Dialog erklärt Gott einem Engel, warum manche Familien Sternenkinder empfangen und wie er sie dafür belohnt.
Der liebe Gott ging seiner täglichen Arbeit- nach und schickte neue Kinder auf die Welt. Ein Engel half ihm bei der Auswahl und der- liebe Gott wählte sehr sorgfältig aus, welche Kinder zu welchen Eltern passten.
Gott: Zur Frau Müller schicke ich den- Buben, der ist sehr lebendig und Frau Müller hat nicht viel Geduld. Das wird sie lernen- müssen. Beide werden in diesem Leben lernen,- Ruhe füreinander zu finden, auch wenn es- nicht immer einfach wird.
Mein Wunschkind – klein, aber stark! – Yvonne
Yvonne erwartete ihr Wunschkind und musste erfahren, dass ihre Familie sie nicht unterstützte. Als dann gegen Ende der Schwangerschaft die Schmerzen Überhand nahmen, wurde ihr Sohn per Kaiserschnitt geboren.
Immer schon wünschte ich mir ein Kind. Durch Lebenswandel, Partner und Krankheit hat es nie so geklappt. Eine Fehlgeburt hatte ich mit 21; lange habe ich gebraucht, das zu verarbeiten.